Unsere Facebook-Gruppe: Heilpflanzen als Medizin
Home > Tracheophyta > Magnoliopsida > Caryophyllales > Polygonaceae > Bistorta > Schlangen-Knöterich
Schlangen-Knöterich - Bistorta officinalis Raf.
Englisch: maedow bistort
China: cao he che, shi sheng yu

© Peter Muileman
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Synonyme dt.:
Blutkraut
Gewundener Knöterich
Lauchelchen
Natterwurz
Natterwurzel
Otterwurz
Otterwurzel
Schlangen-Knöterich
Schlangen-Wiesenknöterich
Schlangenwurz
Schlangenwurzel
Wiesen-Knöterich
Wiesenknöterich
Zahnbürste
Blatt: Blätter länglich, herz-eiförmig.
Stengel bzw. Stamm: Die Blattstiele sind geflügelt, d. h. an den Seiten mit blattartigen
Streifen besetzt. Höhe 30 bis 100 cm.
Blüte: Blüten rötlichweiss. Blütezeit Juni, Juli. Vorstäubend. Der GesamtBlütenstand setzt sich aus Trugdöldchen mit je 2 Blüten zusammen; von diesen ist die eine langgriffelig und zwitterig, die andere
männlich mit verkürztem Griffel.
Vorkommen: Europa, Asien
Auf nassen Wiesen der Ebene und niedrigerem Gebirge durch das
ganze Gebiet verbreitet und häufig.
Feuchtwiesen
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Viehfutter
Genussmittel, Nahrungsmitte:
Wurzel: Gemüse
Blätter u. Stängel: Spinat, Gemüsel
Samen dienten als Futter für Geflügel und Vögel. Pferde verweigern die Pflanze.
Junge Triebe wurden als Gewürz und Gemüse gegessen, in England wurden sie gekocht und zu Kräuterpudding verarbeitet.
Die Blätter werden wie Spinat oder Gemüse gekocht gegessen.
Die Wurzeln werden ab Spätsommer gesammelt, 8 Stunden in Wasser ausgelaugt und wie Gemüse gemischt gekocht oder gebraten. Da die Pflanze reich an Oxalsäure und Gerbstoffen ist, sollten nur geringe Mengen gegessen werden.
In Russland wurden die mehrfach gewaschenen Wurzeln (um den Oxalsäuregehalt zu verringern) zu einem stärkeartigem Mehl verarbeitet, mit dem das Weizenmehl zum Brot backen gestreckt wurde.
Medizinisch:
Zu Zeiten der Pest diente Kraut und Wurzel als Pestmittel. Bei Wunden wurde eine Abkochung der gepulverten Wurzeln und Blätter verwendet.
Der Wurzelstock war früher als Schlangenwurzel offizinell und sollte besonders gegen Schlangenbisse hilfreich sein.
Das Rhizom war als Schlangenwiesenknöterichwurzelstock – Rhizoma Bistortae offizinell. In der Volksmedizin war es als Blutstiller und zur Wundheilung bekannt.
Es wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.
Ende des 19. Jhdt. diente die Pflanze als Adstringens und wurde gegen Fieber verwendet. Gepulverte Wurzeln wurden bei Durchfall, Blutungen und Dysenterie, Harninkontinenz, übermäßiger Menstruation, galligem Erbrechen und Blutspucken genutzt.
Gegen Skorbut und skorbutisches Zahnfleisch wurde mit einer Wurzelabkochung gegurgelt.
In der Volksmedizin dient der Wurzelextrakt der Behandlung von Nasenkatarrh, zur Wundheilung, zum Stoppen von Blutungen.
Stengel und Wurzel enthalten Jodine, Oxalsäure, Cumarine,
Hydroxyzimtsäuren, Etheröl, Hydroxybenzoesäuren, Blausäurederivate, Anthocyanidine, Carotine, Anthrachinone, Phytosterine, Monoterpen, Sesquiterpen, Glucosid, Kaffeesäure, Quercimeritrin, Avicularin, Gallussäure, Protocatechusäure.
Sie wirken harntreibend, blutstillend, entzündungshemmend.
Studien zeigten, dass Extrakte antioxidativ und antipyretisch (fiebersenkend) sowie adstringierend wirken und bei Diarrhoe und Schleimkoliken hilfreich sind. Auch bei Verdauungsbeschwerden kann der Schleim hilfreich sein.
Aktivität:
Antiseptisch; Blutung stillend; Entwässernd; Fiebersenkend; Schleimlösend, Hustenlöser; Zusammenziehend;
Indikation:
Ausbleibende Menstruation; Ausfluss; Bisse; Blutandrang; Blutungen; Durchblutungsstörungen; Durchfall; Entzündliche Darmerkrankungen; Epilepsie; Fieber; Gebärmutterhalsentzündung; Geschwülste; Geschwüre; Halsdrüsengeschwulst; Halsschmerzen; Hepatose; Katarrh; Krebs; Krämpfe; Leberkrebs; Lippenkrebs; Lymphdrüsenerkrankungen; Lymphoma; Magenerkrankungen; Magenkrebs; Menstruationsbeschwerden; Mundfäule; Nasenkatarrh; Nasenkrebs; Polypen; Ruhr; Schlangenbisse; Schmerzen; Schüttelfrost; Tetanus; Verdauungsstörungen; Wassereinlagerungen; Wunden; Zahnfleischentzündungen;
Dosierung:
1–2 g;
50–60 g Rhizom/Liter Wasser für 15–20 Minuten ziehen lassen.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Da das Kraut hohe Dosen Tannine enthält, sollte eine Verwendung max. 2-3 Wochen umfassen. Es könnte auch lebertoxisch wirken. Schwangere Frauen sollten die Verwendung vermeiden.
Enthält Oxalsäure und Bitterstoffe, die u.U. der Gesundheit abträglich sein können.