Unsere Facebook-Gruppe: Heilpflanzen als Medizin
Weber-Karde - Dipsacus sativus (L.) Honck.
Französisch: cabaret des oiseaux, Cardere, grande verge de pasteur, lavoir de Venus, peigne á loup, tete de loup
Englisch: Fuller's teasel, Venus bath, Wild teasel

© ktfujimoto
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Synonyme dt.:
Färberkarde
Kardendistel
Raukarde
Tuchkarde
Weber-Karde
Weberdistel
Weberkarde
Wilde Karde
Wollkarde
Synonyme :
Dipsacus fullonum Huds.
Dipsacus fullonum Mill.
Dipsacus fullonum subsp. fullonum
Dipsacus fullonum subsp. sativus (L.) Thell.
Dipsacus fullonum subsp. sativus (L.) Thell. ex P.Fourn.
Dipsacus fullonum subsp. sativus (L.) Thellung
Dipsacus fullonum var. sativus (L.) Schmalh.
Dipsacus fullonum var. sativus (L.) Thell
Dipsacus fullonum var. sativus L.
Dipsacus fullonum var. technicus Alef.
Dipsacus fullosum subsp. sativus (L.) Thull.
Dipsacus sylvestris subsp. fullonum Bonnier & Layens
Blatt: Die stengelständigen, verwachsenen Blätter bilden eine Art Wasserreservoir („Venus-Waschbecken"), durch welches flügellose Insekten von den Blüten ferngehalten werden.
Stengel bzw. Stamm: zweijährige bis 200 cm hohe Pflanze mit grundständiger Rosette, aufrechtem, kantigem, an den Kanten stachligem Stengel, dessen länglich-lanzettlichen, stacheligen Blätter an der Basis paarweise miteinander verwachsen sind, 5—8 cm langen und violetten, selten weißen Blütenköpfen.
Blüte: Blütezeit: Juli bis August
Vorkommen: Europa, Nordafrika, Westasien.
Wurde für die Tuchfabrikation angebaut und ist hier und da verwildert, jetzt weit verbreitet, an Wegrändern, auf wüsten Plätzen, lehmhaltigen Böden, verbreitet, kalkliebend
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Die Köpfe wurden zur Herstellung von Stoffen wie Wolle, Flanell und Samt verwendet werden.
Die Blütenköpfe wurden zum Kämmen und Bürsten von Wolle benutzt. Dieser Vorgang heißt auch heute noch kardieren.
Die Pflanze wurde auch als Färbemittel verwendet, da sich aus der getrockneten Pflanze wasserlöslicher blauer Farbstoff als Indigosubstitut gewinnen lässt. Gelb gewinnt man, wenn man das Pflanzenmaterial mit Alaun vermischt.
Medizinisch:
Karden wurden schon von den alten griechischen Ärzten gebraucht und besonders die Wurzel äußerlich angewendet.
Dioskurides schreibt vom Dipsacus: Seine Wurzel mit Wein oder mit Essig gestoßen, so dass sie die Konsistenz von Wachssalbe annimmt, heilt, hineingelegt, Risse am After und Fisteln. Man muss aber das Mittel in einer ehernen Büchse aufbewahren. Dasselbe soll auch ein Heilmittel für gewöhnliche und gestielte Warzen sein und kann bei Phthisis versucht werden. Äußerliche Anwendung findet das Mittel gegen Rhagaden, Fistulae ani, Liehen und als
schmerzlinderndes Mittel zu Einreibungen bei Gicht und Rheuma.
Die Pflanze wird wenig in der modernen Kräutermedizin verwendet, seine therapeutischen Wirkungen gelten als umstritten. In der Volksmedizin diente die Pflanze der Behandlung von Warzen, Fisteln und Krebsgeschwüren.
Eine Infusion aus den Blättern wurde als Wäsche bei Akne genutzt.
Die Wurzel wirkt diuretisch, diaphoretisch, stomachisch. Eine Infusion verwendete man als appetitanregendes und magenstärkendes Mittel. Sie sollte auch die Leberfunktion stärken und wurde bei Gelbsucht verwendet. Geerntet wurde die Wurzel im Frühherbst und anschließend getrocknet.
Gegen Krebs verwendete man eine Salbe aus den Wurzeln. Diese diente auch der Behandlung von Warzen, Muttermalen und Nagelbettentzündung.
Aktivität:
Schweißtreibend; Entwässernd.
Indikation:
Dermatosen; Ekzeme und Neurodermitis; Entzündungen; Fieber; Fisteln; Krebs; Nagelbettentzündung; Peniskrebs; Rhagaden; Rheumatismus; Talgzysten; Warzen; Wassereinlagerungen; Wunden;
Dosierung:
äußerlich als Salbe
2 x täglich 0,125 g Frischkraut
In der Homöopathie: bis dil. D 1, dreimal täglich 10 Tropfen