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Wolliger Fingerhut - Digitalis lanata Ehrh.
Englisch: Aconitum vulparia, Austrian Digitalis, Austrian Foxglove, Balkan foxglove, Grecian foxglove, Greek Foxglove, Woolly digitalis, Woolly foxglove, Wooly Digitalis, Wooly Foxglove
Russisch: наперстянка шерстистая
China: 毛花洋地黃 máohuāyáng dìhuáng, 法國毛地黃 făguòoiáo dìhuáng
Bild © (1)
Synonyme dt.:
Griechischer Fingerhut
Woll-Fingerhut
Wollhaariger Fingerhut
Wolliger Fingerhut
Synonyme :
Digitalis eriostachya Besser
Digitalis eriostachya Besser ex Rchb.
Digitalis lanata var. abbreviata Hausskn.
Digitalis orientalis Emig
Blatt: lineal-lanzettlich, über die Mitte am breitesten, ganzrandig, höchstens schwach wellig, kahl und oberseits dunkler, unterseits heller grün. Die Nervatur ist bogenläufig, der Mittelnerv tritt auf der Unterseite scharf hervor, so dass sich oberseits eine Rinne bildet. Die Laubblätter sind sitzend und etwas herablaufend, besonders der Mittelnerv läuft in einen scharfen Kiel aus.
Stengel bzw. Stamm: ausdauernde Pflanze wird über 1 m hoch. Der einfache, aufrechte, vielkantige Stengel ist besonders oberwärts drüsig-flaumig behaart. Er erhebt sich aus einem dichten Schopf grundständiger Blätter, die auch den unteren Teil des Stengels in spiraliger Anordnung dicht besetzen. Sie stehen schräg vom Stengel ab mit übergeneigter Spitze.
Blüte: in lockerer, allseits wendiger Traube. Die nach oben kürzer werdenden Tragblätter überragen die Blüten um mehr als das Doppelte. Sie sind schmal lanzettlich und am Rande besonders nach dem Grunde zu gewimpert und sitzend. Blüten sitzend, waagerecht vom Stengel abstehend. Kelch fünfteilig. Kelchzipfel schmal, am Rande und unterseits dicht drüsig behaart, 10—13 mm lang. Blüten röhrig-glockig. Unterer Teil der Röhre eng, dann sich bauchigglockig erweiternd. Oberlippe sehr kurz, ausgerandet. Unterlippe breit nach unten umgerollt mit zwei kleinen Seitenzipfeln. Der enge Teil der Kronenröhre grünlich oder gelblich-weiß, der bauchige Teil auf grünlich- oder gelblich-weißem Grunde gelbbraun (innen erhaben) genetzt. Unterlippe weißlich. Spitze bisweilen rötlich. Länge der Blüte etwa 2,5 cm, außen drüsig behaart. Blütezeit Juni, Juli.
Frucht bzw. Samen: Kapsel eiförmig mit zwei Längsfurchen, drüsig behaart, braun.
Vorkommen: Heimat: Ungarn und Südosteuropa
An buschigen, grasigen Stellen trockener Hügel;
sehr selten. In Nordamerika und Österreich eingebürgert.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Die Blätter werden medizinisch industriell zur Gewinnung von Herzpräparaten verwendet. Die Pflanze ist in allen Teilen sehr giftig.
Medizinisch:
Die Pflanze wirkt tonisierend auf ein krankes Herz und unterstütz dieses dabei, langsamer, kraftvoller und regelmäßiger zu schlagen, ohne dass es dabei mehr Sauerstoff benötigt. Es stimuliert den Urinfluss, wodurch es zur Senkung des Blutvolumen und zur Entlastung des Herzens kommt.
Inhaltsstoffe der Blätter sind Cardenolidglycoside (mehr als 80 wurden schon identifiziert, u.a. Lanatoside A-C, Digoxin, Digitoxigenin, Gitoxigenin, Digoxigenin), Glucose (Dititoxose, Acetyldigitoxose), Ditalose, Digitanolglycoside (Digifolein, Diginin, Digipronin), Steroidsaponine (Gitonin, DFesglucolanatigonin, Lanagitosid I, II, Tigonin)
Enthält Digitoxin und Digoxin, die als Herzstärkungsmittel verwendet werden. Durch die Begleitsubstanzen ist die Wirkung wenig reproduzierbar, weshalb die Verwendung heute weitgehend obsolet ist.
Aktivität:
Gegenmittel bei Vergiftungen; Herzstärkend; Entwässernd; Myocardiocontractant; Herzschlag verlangsamend; Giftig; Herzmuskelstärkend.
Indikation:
Abszess; Lymphdrüsenerkrankungen; Asthma; Beulen Vereiterungen und Furunkel; Abdominalkrebs; Brustkrebs; Dickdarmkrebs; Kniekrebs; Lymphdrüsenkrebs; Herzkrankheiten; Wassersucht; Ödeme; Darmentzündungen; Epilepsie; Fieber; Magenerkrankungen; Kopfschmerzen; Herzprobleme; Bluthochdruck; Hydropsie; Gelbsucht; Gewebeverhärtung; Geisteskrankheit; Migräne; Psychosen; Nervenschmerzen; Herzrasen; Lähmungen; Halsdrüsengeschwulst; Halsschmerzen; Geschwülste; Tumor; Magengeschwüre und Darmgeschwüre; Wassereinlagerungen; Wunden; Mundfäule.
Dosierung:
Nur nach ärztlicher Verschreibung!
Erhaltungsdosis 0,25-0,75 mg/Tag.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte :
Nur auf ärztliche Verschreibung. Erhöht das Risiko von Herzrhythmusstörungen.
Überdosierung kann zu Appetitlosigkeit; Magersucht, Verwirrtheit, Depressionen, Durchfall, Magen-Hypertonie, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Psychosen, Stupor, Tachykardie und Erbrechen führen.
Tödliche Dosen sind 2-3 g Blätter beim Menschen und induzieren Erstickung oder Herzversagen.
Speisewert:
Medizinisch
1 Bild(er) für diese Pflanze
Digitalis lanata © Gernot Hochmueller @ Vienna |
Abmessungen:
Pflanze Höhe : 30.00 ... 60.00 cm xFrucht Größe:
Samen Größe:
Wuchsform
Krautige Pflanzen, Halbsträucher Blütezeit
Blütezeit Juni - 06
Blütezeit Juli - 07 Pflanze Jährigkeit
Zweijährig Haare
Haare drüsig, warzig
Haare Sternzellig, auch 2-armig, verzweigt oder federig
Haare verzweigt
Haare schildförmig oder schuppig
Kristalle vorhanden (Zweikeimblättrige) Blätter
Blätter gegenständig oder wirtelig (quirlig)
Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter einfach, ungeteilt
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung in Längsblätter oder Teile (inkl. 3-teilige Blätter)
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Blätter oder Blatteile gelappt oder geteilt
Bltter oder Blatteile gezahnt, gesägt, gekerbt, usw.
Blätter mit durchsichtigen oder drüsigen Punkten oder Linien
Nebenblätter fehlen Blütenstand
Blüte einzeln
Blütenstand eine Rispe, einfach und monopodial
Blütenstand eine Spitze, einfach und monopodial
Blütenstand einfach und sympodial (Zyme, Wickel, Verzweigt)
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.) Blüten
bisexuell
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
zygomorph, dorsiventral oder monosymmetrisch oder unregelmässig
Blütenboden klein, (oberständiger Fruchtknoten)
Staubgefässe vorhanden (Ringförmig oder Drüsen)
Blütenhülle (Perianth) Segmente:> 6
Blütenhülle von Kelch und Krone
Kelchblätter 4
Kelchblätter 5
Kelchblätter verwachsen (mindestens 2)
Kelchblätter schuppig oder verzerrt
Kelchblätter röhrig oder zusammengelegt
Blütenblätter 4
Blütenblätter 5
Blütenblätter 6
Blütenblätter 7
Blütenblätter 8
Blütenblätter verwachsen (mindestens 2)
Blütenblätter schuppig
Staubbeutel 2, fruchtbar
Staubbeutel 4, fruchtbar
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel dorsal oder herzförmig fixiert
Staubbeutel an der Basis fixiert
Staubbeutel nach Innen gerichtet
Staubbeutel nach Aussen gerichtet
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubbeutel 1-kammerig zur Blüte
Staubblätter in die Krone eingefügt
Staubfäden nicht verwachsen
Sterile Staubblätter vorhanden (nur bei männlichen oder pferfekten Blüten)
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblätter 2 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 1-kammerig
Fruchknoten 2-kammerig
1 Samen pro Fruchtkammer
2 Samen pro Fruchtkammer
Mehr als 2 Samen pro Fruchtkammer
Samenanlagen zentral, Fruchtblätter verwachsen
Samenanlagen mittig befestigt, oder bauchseits, wenn Fruchtblätter frei oder 1 Fruchtblatt Früchte
Frucht ist eine Kapsel (inkl. Hülse, Schote, Balgen)
Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat 2 Samen
Frucht hat mehr als 2 Samen
Samen mit Flügeln
Keim gerade
Keim gekrümmt
Samen mit Nährgewebe Verbreitung
Europa
Nordamerika
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