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Weißes Bilsenkraut - Hyoscyamus albus L.
Englisch: Russian Henbane, White henbane
Bild © (1)
Synonyme dt.:
Weißes Bilsenkraut
Synonyme :
Hyoscyamus albus subsp. exserens Maire
Hyoscyamus albus subsp. major (Mill.) Batt.
Hyoscyamus albus subsp. major Bonnier & Layens
Hyoscyamus albus var. exserens Maire
Hyoscyamus albus var. major (Mill.) Lowe
Hyoscyamus albus var. major (Mill.) P.Fourn.
Hyoscyamus aureus All.
Hyoscyamus canariensis Ker Gawl.
Hyoscyamus canariensis KerGawl.
Hyoscyamus clusii G.Don
Hyoscyamus luridus Salisb.
Hyoscyamus major Mill.
Hyoscyamus minor Mill.
Hyoscyamus saguntinus Pau
Hyoscyamus varians Vis.
Wuchsform
- Typ: Einjähriges, zweijähriges oder ausdauerndes Kraut.
- Höhe: Bis zu 50 cm.
Blätter
- Form: Rundlich-eiförmig.
- Größe: 4–10 cm lang.
- Rand: Tief gezähnt.
- Blattstiel: 1–5 cm lang.
Blütenstände und Kelch
- Blütenstiele:
- Unterste Blüten: Mit Blütenstielen bis zu 8 mm lang.
- Andere Blüten: Sitzend (ohne Stiel).
- Kelch: 10–15 mm lang, breit röhrenförmig-glockenförmig.
- Lappen: Breit dreieckig, 1.5–2.5 mm lang.
Blüten
- Krone: Bis zu 30 mm lang, meist cremefarben oder weiß.
- Farbe: Im Schlund oft grün oder violett gefärbt.
- Staubblätter: Eingeschlossen oder leicht herausragend.
Früchte
- Fruchtkelch: Breit röhrenförmig-glockenförmig, in der unteren Hälfte leicht geschwollen, 20–25 mm lang.
Blatt: Alle Blätter gestielt, rundlich-eiförmig, buchtig-stumpflappig, aber geschweift.
Blüte: Blumenkrone hellgelb, mit violettem Schlünde. Im übrigen der vorigen sehr ähnlich. Blütezeit Mai, Juni.
Vorkommen: Südeuropa, Australien
Auf Schutt, Kulturland u. s. w. in Istrien und auf den Adriatischen Inseln.
Lebensraum
- Vorkommen: Diese Art wächst typischerweise in offenen, trockenen oder gestörten Lebensräumen und wird oft in wärmeren Regionen gefunden.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Aus dem Samenöl kann Seife hergestellt werden.
Medizinisch:
Das Bilsenkraut gehört zu den ältesten Giftpflanzen, die die indogermanischen Völker benutzten. Aber auch den Babyloniern, Ägyptern, Indern, Persern und Arabern war es sicher bekannt und wurde von ihnen als Heilmittel verwandt.
Die Bauern nutzten es als Gift gegen Ratten und Mäuse, es wurde daher viel gesammelt und auf den Speichern ausgelegt. In den Büchern des Mittelalters über Fisch- und Vogelfang findet das Bilsenkraut öfters Erwähnung und wird in verschiedenen Rezepten, die zum Betäuben der Fische oder Anlocken der Vögel dienten, aufgeführt.
Sehr giftige Pflanze; die Blätter, Folia Hyoscyami, sind offizinell und werden bei Krämpfen im Verdauungstrakt verwendet, sind jedoch nicht mehr gebräuchlich.
Blätter und Wurzel enthalten Alkaloide, Hyoscyamin, Scopolamin,
Scopolomin, Hyoscypierin, Cholin, Schleim, Albumin.
Enthält Atrompin, das krampflösend wirkt. Hat langanhaltende mydriatische Wirkung (Pupillenerweiterung).
Aktivität:
Abführend; Anti-CNS Tremors; AntiSchweißtreibend; Antiacetylcholine; Antichoinergikum; Aphrodisiakum; Bandwürmer; Beruhigend; Betäubend; Blutung stillend; Convulsant; Einschläfernd; Enthaarungsmittel; Fischgift; Gegen Blähungen; Gegenmittel bei Vergiftungen, Blei; Giftig; Krampflindernd; Muskelrelaxans; Parasympatholytikum; Pupillenerweiternd; Rauschmittel; Rodentifuge; Schlaffördernd; Schleimlösend; Schmerzlindernd; Speichelflusshemmend; Zusammenziehend;
Indikation:
Afterkrebs; Alkoholismus; Angina; Arteriosklerose; Arthrose; Asthma; Augenentzündungen; Augenkrebs; Ausbleibende Menstruation; Bandwürmer; Bewusstlosigkeit; Blasenkrebs; Blutungen; Blähungen; Bronchitis; Brustknoten; Brustkrebs; Chorea; Darmentzündungen; Delirium; Dentition; Diabetes; Schmerzen; Durchfall; Ekzeme und Neurodermitis; Entzündungen; Epilepsie; Erblindung; Erkältungen; Fieber; Fußkrebs; Gebärmutterentzündung; Gebärmutterkrebs; Geschwülste; Gesichtskrebs; Gewebeverhärtung; Gicht; Halsdrüsengeschwulst; Harnblasenentzündungen; Harnstrenge; Harte Krebsgeschwulste; Herzkrankheiten; Hodenentzündung; Hodenkrebs; Husten; Hydrophobie; Hypochondrie; Hysterie; Hämorriden; Karies; Katarrh; Kehlkopfentzündung; Keuchhusten; Kneiegelenkskrebs; Knochenhautentzündung; Kolik; Kondylom; Kopfschmerzen; Krebs; Krupp; Krämpfe; Krätze; Lungenentzündung; Lymphdrüsenerkrankungen; Magen-Darm-Krämpfe; Magenerkrankungen; Melancholie; Menstruationsbeschwerden; Morphinismus; Mundfäule; Nasenbluten; Nasenkatarrh; Nasenkrebs; Nervenschmerzen; Nervosität und Unruhe; Nyctalopie; Nymphomanie; Nystagmus; Ohrenschmerzen; Parotitis; Photophobie; Proctosis; Psychosen; Psychosen; Reisekrankheit; Restless Legs; Rheumatismus; Ruhr; Scharlachfieber; Scheidenprobleme; Schlafstörungen; Schluckauf; Schmerzen; Speicheldrüsenkrebs; Tremor; Tuberkulose; Tumor; Uvulosis; Verdauungsstörungen; Vernarbungen; Verstopfung; Wahn; Wechseljahre; Würmer; Zahnfleischentzündungen; Zahnfleischkrebs; Zahnschmerzen; Zuckungen;
Dosierung:
Zwischen 0,05 g, 0,15 g, 0,65 g, 1,0 g bis 3 g Blätter, entsprechend tägliche Maximaldosis von 1, 1,2, 1,5, 3, und 6 g Blätter, bei gemahlenen Blättern kleinere Dosen;
maximum Tägliche Dosis von 0,6 g gemahlenen Blättern;
0,5 g gemahlenes Kraut entsprechen etwa 0,25–0,35 Belladonna-Alkaloide;
0,4 g Blätter in Tee als Klistier zur Beruhigung.
In der Homöopathie; dil. D 3-4.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Nebenwirkungen wie für Belladonna-Alkaloide.
Überdosierungen können Herzrhythmusstörungen, Delirien, Harnstrenge, Erythem, Halluzinogene, Lethargie, Manie, Mydriasis, Obstipation, Tachykardie, Sehstörungen, Wassereinlagerungen und Xerostomie verursachen.
Nicht bei Arrhythmie, vergrößertem Dickdarm, GI Stenose, Glaukom, Prostadenom, Lungenödem und Tachykardie.
Die Blätter wurden als beruhigender Opium-Ersatz in der Kindermedizin verwendet.
Speisewert:
Medizinisch
4 Bild(er) für diese Pflanze
Abmessungen:
Frucht Größe:
Samen Größe:
Wuchsform
Krautige Pflanzen, Halbsträucher
Kletterpflanzen, Lianen
Stacheln an Stamm oder Blatt Blütezeit
Blütezeit Mai - 05
Blütezeit Juni - 06Pflanze Jährigkeit
Zweijährig Haare
Haare drüsig, warzig
Haare Sternzellig, auch 2-armig, verzweigt oder federig
Haare Sternzellig (nicht 2-armig, verzweigt oder federig)
Haare verzweigt
Haare federig, aber nicht drüsig
Haare schildförmig oder schuppig Blätter
Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter einfach, ungeteilt
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Blätter oder Blatteile gelappt oder geteilt
Bltter oder Blatteile gezahnt, gesägt, gekerbt, usw.
Epidermid des Blattes papillös (nur Zweikeimblättrige)
Nebenblätter fehlen Blütenstand
Blüte einzeln
Blütenstand eine Rispe, einfach und monopodial
Blütenstand einfach und sympodial (Zyme, Wickel, Verzweigt)
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.) Blüten
bisexuell
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
zygomorph, dorsiventral oder monosymmetrisch oder unregelmässig
Blütenboden klein, (oberständiger Fruchtknoten)
Staubgefässe vorhanden (Ringförmig oder Drüsen)
Keine Staubgefässe
Blütenhülle (Perianth) Segmente:> 6
Blütenhülle von Kelch und Krone
Kelchblätter 4
Kelchblätter 5
Kelchblätter mehr als 5
Kelchblätter untereinander frei
Kelchblätter verwachsen (mindestens 2)
Kelchblätter schuppig oder verzerrt
Kelchblätter röhrig oder zusammengelegt
Blütenblätter 4
Blütenblätter 5
Blütenblätter 6
Blütenblätter verwachsen (mindestens 2)
Blütenblätter verzerrten
Blütenblätter hüllig oder becherig
Staubbeutel 2, fruchtbar
Staubbeutel 3, fruchtbar
Staubbeutel 4, fruchtbar
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel dorsal oder herzförmig fixiert
Staubbeutel an der Basis fixiert
Staubbeutel nach Innen gerichtet
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubbeutel durch die Spitze öffnend
Staubbeutel 1-kammerig zur Blüte
Staubblätter in die Krone eingefügt
Staubfäden nicht verwachsen
Staubfäden verwachsen - EIn Rohr oder ein Bündel
Sterile Staubblätter vorhanden (nur bei männlichen oder pferfekten Blüten)
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblätter 2 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 5 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 2-kammerig
Fruchknoten 3-kammerig
Fruchknoten 4-kammerig
Fruchknoten 5-kammerig
1 Samen pro Fruchtkammer
2 Samen pro Fruchtkammer
Mehr als 2 Samen pro Fruchtkammer
Samenanlagen zentral, Fruchtblätter verwachsen
Samenanlagen mittig befestigt, oder bauchseits, wenn Fruchtblätter frei oder 1 Fruchtblatt Früchte
Frucht ist eine Kapsel (inkl. Hülse, Schote, Balgen)
Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat 2 Samen
Frucht hat mehr als 2 Samen
Frucht mit Stacheln und Haken
Samen mit Flügeln
Keim gerade
Keim gekrümmt
Samen ohne Nährgewebe
Samen mit Nährgewebe Verbreitung
Australien und Ozeanien
Europa 




