Unsere Facebook-Gruppe: Heilpflanzen als Medizin
Amerikanischer Faulbaum - Frangula purshiana (Greene) J.O. Sawyer & S.W. Edwards
Englisch: cascara sagrada

© John D Reynolds
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Synonyme :
Rhamnus purshiana var. hirtella Schelle
Blatt: Blattknospen terminal, gleichfalls gelbbraun oder grau wollig behaart. Blätter wechselständig, gestielt, einfach, ungeteilt, bis 12 cm lang und bis 5 cm breit, breit elliptisch, an der Basis meist abgerundet, seltener zugespitzt, etwas herzförmig, an der Spitze abgestumpft oder kurz zugespitzt. Der Rand ist mit sehr zahlreichen kleinen Zähnen besetzt. Die Blatter sind in der Jugend beiderseits filzig, später nur auf der Unterseite, insbesondere an den Blattnerven. Die Blattfläche wird beiderseits von Mittelnerven von 13-15 parallelen, schief aufsteigenden, stark hervortretenden Seitennerven durchzogen, zwischen denen die feinen Adern netzförmig verlaufen. Die Blattstiele sind bis 3 cm lang und behaart. In der Jugend vorhandene Nebenblätter fallen bald ab. Aus den Blattachseln entspringen einzeln stehende, etwas dicke, etwa 3-5 cm lange Stiele, welche sich oben zu cymosen, wenigblütigen Blütenständen verzweigen; die Stielchen der einzelnen Blättchen sind etwa 3 mm lang und ebenfalls rauhaarig. Bis zur Fruchtreife verlängern sich sowohl Infloreszenz- wie Blütenstielchen.
Stengel bzw. Stamm: Ein 3 bis 18 m hoher Baum oder Strauch, dessen Stamm bis 27 cm
Durchmesser erreicht. Die Äste sind stielrund, schwarzbraun und glatt, die Zweige ohne Dornen, in der Jugend mit hellbrauner oder grauer Wolle bedeckt, endlich ebenfalls schwarzbraun und glänzend.
Blüte: Der Kelch ist behaart; die Kelchröhre ist nahezu halbkugelig, grün, innen von dem Diskus ausgefüllt, der Saum 5spaltig, weiß; die Segmente spitz, aufrecht, spreizend, innen gekielt. Die Blumenblätter sind sehr klein, weiß, kappenförmig, an der Spitze 2spaltig, viel kürzer als die Kelchzipfel und mit diesen alternierend. Staubblatter 5, den Kronenblättern opponiert und von diesen beinahe eingeschlossen; der äußere episepale Kreis fehlt. Die Filamente sind sehr kurz, die Antheren beinahe kugelig. Der Fruchtknoten ist klein und eiförmig; länger als der Griffel; die Narbe stumpf und dreilappig.
Frucht bzw. Samen: Die Frucht bildet eine breite dreiköpfige dreifächerige, dreisamige Steinbeere. Die Samen sind verkehrt eiförmig, schwarz und glänzend, auf der Außenseite konvex, auf der Innenseite mit erhabener Mittellinie versehen, am Grunde nach dem Nabel gelb.
Vorkommen: An den Ufern der Ströme von Nordwestamerika, insbesondere am
Columbia River, Kookoosky River; in Kalifornien; sowie überhaupt an der ganzen Westküste von Nordamerika.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Früchte sind essbar
Rindenextrakt: Aroma
Offiziell ist die getrocknete junge Zweig- und Astrinde. Sie wird bei Verstopfung als Abführmittel verwendet.
Medizinisch:
Aus der Rinde wird durch Extrahieren sog. Cascara sagrada gewonnen. Das in der Rinde enthaltene Anthron und Anthroal oxidieren zu Anthroachinonen, die in verschiedenen Darreichungsformen wie Pulver, Kapsel, Tablette usw. als Abführmittel verwendet werden. Das Cascara sagrada wurde schon von den Indianern verwendet, anschließend von den erobernden Spaniern übernommen. Es wird heute noch verwendet und wurde von ESCOP, WHO und Kommission E positiv bewertet. Bevor das Extrakt verwendet wird, wird es meist mindestens ein Jahr gelagert.
Da das Mittel einen sehr bitteren Geschmack hat, wurden damit früher fingerkauenden Kindern die Nägel eingepinselt, um sie vom Finger kauen abzuhalten.
Aktivität:
Abführend; Antibakteriell; Antiherpetisch; Antileukämisch; Antiseptisch; Antiviral; Bitterstoff; Brechreizend; Darmaktivierend; Entwässernd; Fungizid; Giftig; Harntreibend und Entwässernd; Krampflindernd; Kräftigend, Stärkend; Mundfäule; Prostaglandine-Hemmer; Reinigend; Sonnenschutzmittel; Verdauungsbeschwerden mildernd;
Indikation:
Arthrose; Bakterien; Gallenprobleme; Krebs; Katarrh; Windpocken; Verstopfung; Mundfäule; Krämpfe; Zwölffingerdarmentzündung; Ruhr; Verdauungsstörungen; Grippe; Pilze; Blähungen; Magenerkrankungen; Gonorrhoe; Kopfschmerzen; Hämorriden; Hepatose; Herpes; Infektion; Gelbsucht; Leukämie; Pilzinfektionen; Proctosis; Rheumatismus; Flechten; Ischias; Gürtelrose; Schmerzen; Geschwülste; Virus; Wassereinlagerungen; Würmer; Wunden.
Dosierung:
1/2 Teelöffel gemahlene Rinde/Tasse Wasser, morgens oder zur Nacht nur für wenige Tage;
1–2,5 g gemahlene Rinde;
2 g trockene Rinde:10 mg Alkohol/10 mg Wasser;
100–300 mg trockenes Rindenextrakt;
2–5 ml flüssiges Rindenextrakt;
1/2 Teelöffel Tinktur;
2–6 ml Flüssigextrakt;
In der Homöopathie: dil. D 1-3.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Nicht bei Hämorrhoiden und Neophatie, Darmverschluss, Bauchschmerzen und Schmerzen unbekannter Ursachen, Appendizitis, Kolitis, Morbus Crohn, Menstruation.
Beenden Sie unbedingt jede Einnahmewenn sich der Stuhl verflüssigt.
Konsultieren Sie einen Arzt vor der Verwendung im Falle der Schwangerschaft oder Stillzeit.
Nicht für langfristig verwenden oder Überdosierung.
Wirkt abführend GI-Trakt reizend.
Nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit verwenden.
Nicht für Kinder unter 12 Jahren.
Verwenden Sie keine Rinde, die nicht wärmebehandelt wurde, oder die nicht älter als 12 Monate ist.
Einige enthaltene Verbindungen sind zytotoxisch, genotoxisch, mutagen verdächtig oder könnten sogar tumorauslösend sein.
Chronischer Gebrauch kann zu Hypokaliämie führen.