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Gewöhnliche Pestwurz - Petasites hybridus (L.) G.Gaertn., B.Mey. & Scherb.
Englisch: Arctic sweet-colt’s-foot, Arctic sweet colts foot, Arctic sweet coltsfoot, Batter-dock, Batter dock, Bog-rhubarb, bog rhubarb, Butter-bur, Butter bur, Butterbur, But ter bur, Butterfly-dock, But terfly dock, butterfly dock, eidin, Eldin, Flea-dock, Fleadock, Flea dock, Gallon, ox wort, Oxwort, Pestilence-weed, Pestilence-wort, Pestilence weed, Pestilence wort, Poison rhubarb, Umbrella-leaf, Umbrella leaf, Umbrellaleaf, umbrella leaves
Französisch: Petasite vulgaire

Bild © (1)
Synonyme dt.:
Bach-Pestwurz
Gemeine Pestwurz
Gewöhnliche Pestwurz
Pestilienwurz
Rote Pestwurz
Wasserklette
Synonyme :
Cineraria hybrida Bernh.
Petasites georgicus Manden.
Petasites hybridus subsp. georgicus M.Toman
Petasites major Cariot & St.-Lag.
Petasites officinalis Moench
Petasites officinalis var. hybridus (L.) P.Fourn.
Petasites ovalis Hill
Petasites ovatus Hill
Petasites pratensis Jord.
Petasites reuterianus Jord.
Petasites vulgaris
Petasites vulgaris Desf.
Tussilago hybrida L.
Tussilago petasites L.
Blatt: Blütenschaft ohne entwickelte Laubblätter, mit mehr oder weniger grossen und bleichen Schuppenblättern besetzt. Blätter herz-nierenförmig, unregelmässig-gezähnt, unterseits wolliggrau. Lappen am Grunde des Blattes abgerundet. — Blätter unterseits dünn -grau -wollig; im Alter mehr oder weniger kahl werdend.
Stengel bzw. Stamm: Staude mit kräftigem Wurzelstock und meterlangen Ausläufern treibt schon im zeitigen Frühjahr 40 cm hohe Blütenschäfte, aus denen die rötlichweißen Blütenköpfchen zu einer lockeren Traube vereinigt sind. Zur Fruchtzeit erreichen die Blütenschäfte eine Höhe von 70 cm. Die im Durchmesser bis 60 cm großen breitherzförmigen Blätter erscheinen erst nach den Blüten.
Blüte: Köpfchen in einem endständigen, eiförmigen oder länglichen Strausse. Strauss der vorwiegend -männlichen Pflanze mit nur einfachen Köpfchenstielen und sofort nach dem Verstäuben nebst dem Stengel verwelkend; Köpfchen mit 20 bis 40 männlichen Blüten, in deren Mitte bisweilen 1 bis 3 Zwitterblüten. Strauss der vorwiegend -weiblichen Pflanze mit einfachen und mit ästigen Köpfchenstielen, fortwachsend; bei der Fruchtreife verlängert, loker-traubig; Köpfchen mit etwa 140 weiblichen Blüten, in deren Mitte 1 bis 3 männliche Blüten stehen. Blüten purpurn bis fleischfarbig; die der weiblichen Blüten viel bleicher als die der männlichen und der zwitterigen, oft fast weiss. Blütezeit März bis Mai
Vorkommen: Heimat: Eurasien und Nordamerika
Die Pflanze gedeiht mit Vorliebe auf tiefgründigen, nährstoffreichen, tonigen oder lehmigen Böden an Ufern von Bächen und Flüssen. Wiederholte Mahd und fortgesetzte starke Düngung verträgt sie jedoch nicht. Sie stellt einen wichtigen Verlandungspionier dar, der infolge seiner großen Blätter träg fließende Gewässer sogar verlegen kann.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Blätter: jung in Salzwasser gekocht und abgespült zu Gemüse, die Pflanzen-Asche als Würze/Gewürz/Salzersatz.
Medizinisch:
Im Altertum und Mittelalter war Petasites eine sehr bekannte und beliebte Heilpflanze. Die Griechen und Römer nutzten Pestwurz schon im 1. Jhdt. bei Geschwüren und fressendem Krebs. Auch im Mittelalter war die Pflanze bekannt und wurde, wie der Name schon widerspiegelt, gegen die Pest verwendet. Die im Hallstatter Salzberg aufgefundenen gebündelten Laubblätter der Pflanze weisen sogar auf eine prähistorische Benutzung hin. Im 19. Jhdt. wurde die analgetische und spasmolytische Wirkung festgestellt, weshalb die Pflanze in vielen Zubereitungen ihren Eingang fand.
In der Volksmedizin wurden die Blätter bei Magenkrämpfen, Darmkrämpfen, Lungenerkrankungen, Bronchitis, Gallenbeschwerden, Leberleiden und bei Wunden verwendet.
Die Wurzeln werden als Salbe und Extrakt bei krampfhaften Schmerzen, Blasenentzündung, Blasenkatarrh, Nierenkoliken, Migräne, Kopfschmerzen sowie bei Keuchhusten, Magenleiden, Darmbeschwerden verwendet.
In der Homöopathie dient das Kraut der Behandlung der oberen und unteren Atemwege, der Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Da die Blätter und Wurzeln jedoch Pyrrolizidinalkaloide enthalten, wird heute von Teezubereitungen aus wilden Beständen gewarnt. Medizinisch verwendet werden standardisierte Fertigpräparate aus kontrolliertem Anbau besonders PA-armer Sorten.
Die Blätter enthalten Flavonoide (Astragalin, Isoquercitrin), Sesquiterpene, wenig Pyrrolizidinalkaloide.
Inhaltsstoffe der Wurzeln sind ätherisches Öl (1-Nonen, Eremophilen, Furanoeremophilen), Sesquiterpenester, Petasol-Derivate, Isopetasol, Neopetasol, Pyrrolizidinalkaloide (Senecionin, Integerrimin)
Aktivität:
Anregend und Wachmacher; Anti-Migräne; Antileukotriene; Aperitif; Beruhigend; Entwässernd; Entzündungshemmend; Erbgutverändernd; Fruchtschädigend; Geschwürvorbeugend; Harnstrenge; Herzstärkend; Krampflindernd; Krebserregend; Kräftigend, Stärkend; Leberschädigend; Menstruationsfördernd; Mundfäule; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Steinlösend; Wasserausscheidung fördernd; Wurmmittel; Zytoprotektiv;
Indikation:
Agitation; Appetitlosigkeit; Asthma; Atemnot; Ausfluss; Blasensteine; Bronchitis; Darmentzündungen; Schmerzen; Entzündungen; Erkältungen; Fieber; Gallenblasenentzündung; Gebärmutterentzündung; Halsschmerzen; Harnstrenge; Heiserkeit; Hepatose; Husten; Keuchhusten; Kolik; Kopfschmerzen; Krebs; Krämpfe; Lymphdrüsenerkrankungen; Magenerkrankungen; Magengeschwüre und Darmgeschwüre; Magersucht; Menstruationsbeschwerden; Migräne; Mundfäule; Nervenschmerzen; Nervosität und Unruhe; Nierensteine; Pankreatitis; Pest; Psychasthenia; Rückenschmerzen; Schlafstörungen; Schmerzen; Steine; Stress; Wassereinlagerungen; Wunden; Würmer;
Dosierung:
4,5–7 g/Tag trockenes Kraut;
4-7 g getrocknete Wurzel als Tagesdosis
1,2–2 g gemahlenes Kraut/Tasse Wasser, 2–3 ×/Tag.
In der Homöopathie: bis dil. D 2.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Enthält Pyrrolizidinalkaloide (PAs). Wildsammlungen sind auf Grund der PAs und Sesquiterpenlactonen nicht empfehlenswert.
Die Tagesdosis sollte nicht mehr als 1 µg PA in der Dosis für nicht mehr als 4-6 Wochen im Jahr betragen.
PAs sind giftig und können Leberschäden mit Leberzirrhose und Bauchwassersucht oder Venenverschlusskrankheit hervorrufen.
Es wurde von schweren oder tödlichen Vergiftungen berichtet. Alle Pflanzenteile sind hepatotoxisch, genotoxisch und krebserregend. Kontraindiziert in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Speisewert:
Medizinisch
5 Bild(er) für diese Pflanze
Abmessungen:
Pflanze Höhe : 30.00 ... 60.00 cm xFrucht Größe:
Samen Größe:
Wuchsform


Blütezeit


Pflanze Jährigkeit

Haare
Blätter
Blütenstand
Blüten
Früchte
Verbreitung


