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Persische Eiche - Quercus macranthera Fisch. & C.A.Mey. ex Hohen.

© ivan_savinov
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Baum, bis zu 20 m hoch, meist jedoch kleiner, mit einem kurzen, kräftigen Stamm, der von dicker, rissiger Rinde bedeckt ist. Triebe dicht zottig mit langen, gelblich-grauen Haaren, die 1- und 2-jährigen Zweige werden allmählich kahl; Knospen 5–6 mm lang, stumpf, oval, mit wenigen, stark grau-behaarten Schuppen; Nebenblätter bis zu 1,5 cm lang, dicht wollig; Blattstiele 1–2 cm lang.Blätter lederartig, 6–18 cm (im Durchschnitt ca. 10 cm) lang und 3–12 cm breit, oben dunkelgrün und anfangs spärlich fein behaart, später fast kahl, mit Behaarung auf die Adern beschränkt, unten gelblich-grau mit dichter, manchmal teilweise verschwindender Behaarung. Sie sind umgekehrt-eiförmig oder länglich, gewöhnlich keilförmig, selten gestutzt oder fast herzförmig an der Basis, mit einem kurzen, stumpfen Endlappen und 8–12 Paaren von kurzen, stumpfen, ganzen oder grob gezähnten Seitenlappen. Die Buchten zwischen den Lappen machen ein Fünftel bis ein Sechstel der Blattbreite aus; manchmal sind die Lappen länger, sodass die Buchten ein Drittel bis ein Viertel der Blattbreite erreichen, wobei diese oft schmaler und eher spitz sind (f. pinnatifida Medw.). Seitenadern entsprechen den Lappen und sind nur zu diesen hin gerichtet, gerade oder gewölbt, parallel, ohne oder mit 1 bis 2 schwachen Zwischenadern im unteren Bereich der Blattspreite.Männliche Blütenstände bis zu 10–15 cm lang, mit einem dicht behaarten Stiel; Staubbeutel groß, bis zu 1,5 mm lang. Weibliche Blüten und Früchte 1–5, sitzend oder an einem Stiel bis zu 2 cm lang. Fruchtbecher halbkugelförmig, bis zu 1,5 cm lang und 1,5–2 cm im Durchmesser, die Eichel zu einem Drittel bis zur Hälfte umschließend. Die unteren Schuppen und die der jungen Früchte sind leicht abstehend, die mittleren und oberen sind anliegend, schmal lanzettlich, grau behaart, mit einer braunen, kahlen Spitze. Eicheln 2–2,5 cm lang, anfangs anliegend-behaart, später kahl.Blütezeit: Mai.
Vorkommen: Türkei, Syrien, Iran, Kaukasus
Standorte: Bildet Wälder in den Bergen, auf trockenen, meist südlichen Hängen, in Höhenlagen zwischen 800 und 2.400 m über dem Meeresspiegel.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Kulturpflanze,
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Die Samen werden roh oder gekocht gegessen. Getrocknet und gemahlen dienen sie als Andickungsmittel für Suppen und Eintöpfe sowie zum Strecken des Brotgetreides. Traditionelle Methoden um die bitteren Samen genießbarer zu machen war es, sie über den Winter in sumpfigem Boden zu vergraben, da so mit der Zeit die bitteren Tannine ausgelaugt wurden. Im Frühjahr wurden die keimenden Samen ausgegraben, sie hatten so den größten Teil ihrer Bitterkeit und Adstringens verloren. Eine andere Methode war es, die Samen in einen Stoffbeutel zu geben und mehrere Wochen in einen Bach zu legen.
Die schnellste Methode ist es, die Samen zu trocknen und zu mahlen und das Pulver in Wasser zu kochen, wobei das Wasser mehrfach gewechselt wird. Man kann auch kaltes Wasser verwenden, welches dann nach 12 bis 24 Stunden gewechselt wird, der Vorgang wird mehrfach widerholt, bis das Pulver nicht mehr bitter ist.
Medizinisch:
In der traditionellen Medizin vieler Kulturen waren Eichen auf Grund ihrer enthaltenen Tannine eine geschätzte Medizin.
Verwendung finden die verschiedenen Pflanzenteile, am häufigsten Blätter, Rinde, Samen, Samenbecher oder auch die durch Insektenschäden entstehenden Gallen.
Eine Abkochung oder Infusion wirkt antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, adstringierend, styptisch und hämostatisch, intern verwendet werden sie bei akutem Durchfall, Ruhr und Blutungen. Äußerlich dienen sie als Mundwasser der Behandlung von Zahnfleischproblemen, Zahnschmerzen, topisch bei Schnitten, Entzündungen der Mundschleimhaut, Genitalschleimhaut oder Analschleimhaut, bei verschiedenen Hautproblemen und Schnitten.
Die Abkochung der Wurzelrinde diente der Behandlung innerer Schmerzen. Die Pflanzenextrakte dienen zur Herstellung von Salben für Verletzungen, Wunden und Schnitten.