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Kalmus - Acorus calamus L.

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Englisch: Acorum, Aromatic cal amus, Aromatic sweet-flag, Aromatic sweet flag, Bamira, Bassombe, Bastard cala mus, Bastard calamus aromaticus, Beewort, Bembi, Calami Radix, calamus, Calamus Aromaticus Calamus-root, calamus root, Calmus, Cassabel, Cinnamon Sedge, Common calamus aromat icus, Common sweet-rush, Common sweetflag, Common sweet flag, Drug sweetflag, Dutch, European Sweetflag, Flag-root, flag root, Flagroot, German), Hungarian), Italian), Kalmusfid, Kalmuss sakkenes, Karili, Karweles, Myrtle-flag, Myrtle-grass, Myrtle-sedge, Myrtle flag, Myrtle grass, myrtle sedge, Portuguese), Prassworec, Sea-sedge, Sea sedge, Sedge-cane, Sedge-rush, Sedge cane, Sedge root, Sedge rush, Single-veined sweetflag, Sweet-flag, Sweet-grass, Sweet-myr tle, Sweet-Root, Sweet-rush, Sweet-sedge, Sweet-segg, Sweet-smelling flag, Sweet-smelling reed, Sweet calamus, Sweet Cane, Sweetflag, sweet flag, Sweet garden flag, Sweetgrass, Sweet grass, Sweet myrtle, Sweet myrtle-grass, sweet root, Sweetroot, Sweet Rush, Sweet Sedge, Sweet segg
Portugiesisch: acoro, cálamo-aromático
Spanisch: acore, Acoro cal amo, calamo, Calamo aromatico, calamís, cálam, cálamo acuático, cálamo aromático, cálamo verdadero, lasturrin, ácoro, ácoro indio, ácoro verdadero
Französisch: Acore odorant, Acore vrai, Acorus des Indes ou Asiatique
Italienisch: Acoro, Calamo odoranto
Schwedisch: Kalmuss
Dänisch: Kalmus
China: 水菖蒲 shūìchāngpú, 白菖菖蒲 báichāng chāngpú
Russisch: аир обыкновенный, ирный корень

Kalmus-Acorus calamus
Bild © (1)

Synonyme dt.:
Ackermagen
Ackerwurz
Bunter Kalmus
Echter Kalmus
Gemeine Calamus
Gemeiner Kalmus
Gewürzhafter Kalmus
Gewürzkalmus
Indischer Kalmus
Kalamus
Kalmus
Kalmuswurzel
Kaninchenwurz
Kaninchenwurzel
Karremanswurz
Karremanswurzel
Magenbrand
Magenwurz
Nagenwurz
Rotting
Schwertheu
Schwertwurzel
Siggewurzel
Teichkalmus
Würtzriedt
Zehrwurz

Synonyme :
Acorus aromaticus Gueldenst.
Acorus vulgaris Simonk.
Calamus aromaticus Garsault
Calamus aromaticus Ledeb.


Blatt: Blätter an ihrem Grunde mit einer 30 bis 50 cm langen Scheide, über diese hinaus noch 50 bis 80 cm lang, 1 bis 2 cm breit, schwertförmig, linealisch, lang zugespitzt.

Stengel bzw. Stamm: Wurzelstock bis 50 cm und mehr lang und 3 cm dick, schwammig-fleischig.

Blüte: Der Blütenschaft ist bis 50 cm lang und zusammengedrückt-dreikantig: an seinem oberen Ende geht er unmittelbar in ein blattartiges, 20 bis 50 cm langes, schwertförmisres Hüllblatt über, sodass der Blütenkolben an dessen Grunde seitenständig erscheint. Der Blütenkolben ist etwa 8 cm lang, walzenförmig. Jede Blüte besteht aus 6 grünlichen Hüllblättern, 6 Staubblättern und einem oberständigen, kegelförmigen, 2- bis 3-fächerigen Fruchtknoten mit sitzender Narbe. Die zahlreichen Samenknospen hängen, umgeben von kurzen, dichten Haaren, in jedem Fruchtfache von dessen Spitze herab. Die Frucht ist eine rötliche Beere. Der Keimling liegt in der Achse eines fleischigen Eiweisses. Blütezeit Juni, Juli.

Vorkommen: Am Ufer von stehenden und langsam fliessenden Gewässern, verbreitet. Heimat: Südasien, in Europa und Nordamerika verwildert, vermehrt sich nur ungeschlechtlich, da Samenanlagen und Pollen in ihrer Entwicklung frühzeitig eine durch das Klima bedingte Hemmung erfahren. In Südostasien kommt sie zur vollen Blüten-, Frucht- und Samenbildung, vermehrt sich also geschlechtlich.

Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)

Seit uralten Zeiten in Indien als Gewürz und Arzneimittel in Gebrauch und wird als solches schon in der Ayur-Vedas erwähnt. Auch den alten Griechen und Römern ist der Kalmus wohlbekannt gewesen. Nach Dioskurides soll die Wurzel wärmende und harntreibende Eigenschaften haben, sie soll Krankheiten der Lunge, Brust, Leber und Milz, Bauchgrimmen, Brüche und Krämpfe heilen, ihr Saft die Trübung der Augen beseitigen und auch als Bestandteil von Gegengiften erfolgreich wirken. Im Mittelalter machte man keinen Unterschied zwischen asiatischem und europäischem Kalmus, später wurden Handelssorten verschiedener Länder unterschieden. In Polen soll Kalmus schon im 13. Jahrhundert gepflanzt worden sein. Dass der Kalmus im Mittelalter nicht in Deutschland vorkam, geht daraus hervor, dass er in den aus dieser Zeit stammenden Schriften nirgends genannt wird. Auch die Kräuterbücher aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kennen ihn nur als ausländische Droge. Im 17. Jahrhundert war sie bereits völlig eingebürgert.

Nahrungsmittel, Genussmittel:
Blütenstände: roh als Süßigkeit
Blätter: jung als Salatbeigabe, als Bierwürze, Würze zu Süßspeisen
Wurzeln: getrocknet und gemahlen: Trockengewürz, als Würze in Süßspeisen, kandiert als Süßigkeit
Wurzelöl: Aromastoff zu Essig, Spirituosen, Süßspeisen

Auf Grund seiner ätherischen und aromatisch-bittern Stoffe als Aromastoff, z.B. in Tee und Likör/Spirituosen verwendet. Auch an Birnenkompott, gekochtem Dörrobst. Das Rhizom ist als Rhizoma Calami offizinell und wird in der Volksmedizin als Amarum aromaticum bei Verdauungsbeschwerden genutzt. In der Volksmedizin wurde der Tee aus dem Wurzelstock bei Nervosität, Magen- und Darmbeschwerden, Schwächezuständen als Beruhigungsmittel verwendet. Abkochungen wurden als Badezusatz verwendet. Historisch galt die Pflanze als Aphrodisiakum.
In den Philippinen werden pulverisierte getrocknete Wurzeln als Insektizid gegen Reisschädlinge eingesetzt.

Rhizome, Wurzeln und Blätter enthalten ätherisches Öl, das Asaron und seine beta-Isomere, alpha-Pinen, beta-Pinen, Myrcen, Camphen,
p-Cymol, Kampfer, Linalool, Asaron, Calamon, Calacon,
Acolamon, Iso-Acolamon, Acoragermacron, Epishyobunon, Shyobunon, Isoshyobunon, Preisocalamendiol, Elemen,Eleman, Calaren, Caryophylle,
Humulen, Guaien, S-Guaizulen, Arcurcumen, d-Cadinen, Cadinan, Calamenen, Calacoren, Dihydrocalacoren, Cadalen und Selinen.
Asarone sind ein Muskelrelaxants und wirken beruhigend auf das Zentrale Nervernsystem, sie wirken krampflösend und hypothermisch.
Das Rhizom ist insektizide, krampflösend, hypothermisch, ZNS-aktiv scharf, bitter, thermogen, aromatisch, gehirnstärkend, ein Brechmittel, Abführmittel, Magenmittel, Anthelminthikum, Emmenagogum,
Diuretikum, schleimlösend, schmerzstillend, krampflösend, ein Aphrodisiakum, Analgetikum, entzündungshemmend, schweißtreibend, fiebersenkend, Beruhigungsmittel, antiasthmatisch, blutdrucksenkend, Aperitif und Stärkungsmittel. Das ätherische Öl ist krampflösend.

Studien weisen auf Wirksamkeit gegen Magen-Darm-Krebs hin.
In Indien wird die Pflanze unter der Sanskrit-Bezeichnung Vaca, Ugragandha und Bhadra verwendet. Hier gilt sie als Mittel, das Intelligenz und Gedächtnisleisung stärken kann. Verwendet wird Kalmus aber auch bei Heiserkeit, Koliken, Blähungen, Dyspepsie, Helminthiasis, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Nephropathie, Konkremente,
Harndrang, Husten, Bronchitis, Zahnschmerz, Ohrenschmerzen, Entzündungen, Gicht, Epilepsie, Delirium, Verwirrtheit, Krämpfe, Depressionen und anderen psychischen Störungen, Tumoren, Ruhr, Hämorrhoiden, Wechselfieber, Hautkrankheiten, Taubheit
und allgemeiner Schwäche. Es soll auch Hysterie, Geisteskrankheit und chronische rheumatische Beschwerden heilen bzw. lindern.

Volksmedizin:
Das Rhizom ist als Rhizoma Calami offizinell und wird in der Volksmedizin als Amarum aromaticum bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen und Blähungen genutzt. Gekaut wurde das Rhizom bei Zahnschmerzen oder auch als Zahnpulver bei blutendem Zahnfleisch verwendet.
In der Volksmedizin wurde der Tee aus dem Wurzelstock bei Nervosität, Magenbeschwerden und Darmbeschwerden, Schwächezuständen als Beruhigungsmittel verwendet. Abkochungen wurden als Badezusatz verwendet. Historisch galt die Pflanze als Aphrodisiakum.
Der Absud des Rhizoms wirkt als Analgetikum und wird auch bei Rheuma, Muskelschmerzen, Magenschmerzen und Durchfall verwendet. Äußerlich gegen Krämpfe. Das gepulverte Rhizom, vermischt mit Öl, wird in den Philippinen äußerlich bei Krämpfen und Schmerzen, aber auch gegen Hauterkrankungen, Pilze und Krätze verwendet.
In der asiatischen Volksmedizin soll das aromatische Rhizom den Intellekt fördern. Es dient auch als Brechmittel, Abführmittel, Anthelminthikum, Diuretikum, Aphrodisiakum, ist schleimlösend, menstruationsfördernd, verdauungsfördernd, schmerzstillend, krampflösend, entzündungshemmend, fiebersenkend, schweißtreibend, insektizid, beruhigend und ein anregendes Stärkungsmittel. Besonders verendet wird es bei Blähungen, Koliken, Heiserkeit, Dyspepsie, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Nephropathie, Husten, Bronchitis, Entzündungen, Gicht, Krämpfen, Depressionen, Delirium, Verwirrung, Epilepsie, Depressionen und anderen psychischen Leiden, Wechselfieber, Hämorrhoiden, Hautkrankheiten, allgemeiner Schwäche und Taubheit.


Aktivität:
Abführend; Angstlösend; Anregend und Wachmacher; Anthelminthikum; Anti-Gonadotropin; Antibakteriell; Antiseptisch; Aperitif; Aphrodisiakum; Beruhigend; Beruhigungsmittel;

Blutdrucksenkend; Brechreizend; CNS-Beruhigend; Durchblutungfördernd; Entwässernd; Erbgutverändernd; Fiebersenkend; Gegen Blähungen; Halluzinogen; Insektenschutzmittel; Insektizid; Krampflösend; Krebserregend; Kräftigend, Stärkend; Larvizid bzw. Larventötend Keimtötend; Magenstärkend; Menstruationsfördernd; Negative Inotropie; NeuroKräftigend, Stärkend; Ovizid; Respiradepressant; Schleimlösend, Hustenlöser; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Speichelfluss erhöhend; Verdauungsfördernd;

Indikation:
Abdominalkrebs; Afterkrebs; Angina; Angst; Appetitlosigkeit; Arthrose; Asthma; Augenentzündungen; Ausfluss; Bakterien; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Beklemmung; Bluthochdruck; Blähungen; Bronchitis; Cholera; Darmentzündungen; Darmkrebs; Schmerzen; Durchfall; Entzündungen; Epilepsie; Fieber; Gebärmutterentzündung; Gebärmutterkrebs; Geschwülste; Geschwüre; Gewebeverhärtung; Gicht; Halsdrüsengeschwulst; Halsschmerzen; Harnblasenentzündungen; Harte Krebsgeschwulste; Hepatose; Hexenschuss; Hodenentzündung; Hodenkrebs; Husten; Infektion; Inkontinenz; Katarrh; Kolik; Kopfschmerzen; Krampfadern; Krebs; Krämpfe; Leberkrebs; Leistenbeulen; Lymphdrüsenerkrankungen; Lähmungen; Läuse; Magenerkrankungen; Magengeschwüre und Darmgeschwüre; Magenkrebs; Magersucht; Malaria; Melancholie; Milzkrebs; Nervenschwäche; Nervosität und Unruhe; Nikotinsucht; Pilze; Pilzinfektionen; Rachitis; Rheumatismus; Ruhr; Schlafstörungen; Schlangenbisse; Schmerzen; Schwerhörigkeit; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Schüttelfrost; Splenose; Kinderkrankheiten; Tuberkulose; Tumor; Typhus; Vaginalkrebs; Vaginose; Verdauungsstörungen; Verstopfung; Wassereinlagerungen; Wundbrand; Zahnfleischentzündungen;


Dosierung:
2–7 g gemahlene Wurzel.
50-500 mg getrocknetes Wurzelpulver
10-40 Tropfen Tinktur
3,7 g kalter Auszug oder heißer Infus. In der Volksmedizin wird gewöhnlich ein Absud aus 6-9 g getrocknetem oder 9-12 g frischem Rhizom verwendet.

Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Das Öl ist krebserregend und neotoxisch und kann Krämpfe verursachen, kann auch Nierenschäden und Zittern auslösen.

Kann MAO-Hemmer-Therapie potenzieren.


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Speisewert:

Medizinisch

2 Bild(er) für diese Pflanze

Acorus calamus


© Jay Mackinnon @ Edinburgh, Scotland

Acorus calamus


© Superior National Forest @ USA

Abmessungen:

Pflanze Höhe : 40.00 ... 140.00 cm x

Frucht Größe:



Samen Größe:

Wuchsform

Wasserpflanzen, Blätter schwimmend oder getaucht

Blütezeit

Blütezeit Juni - 06
Blütezeit Juli - 07

Pflanze Jährigkeit

Mehrjährig

Haare

Blätter

Blütenstand

Blüten

Früchte

Verbreitung

Europa
Nordamerika