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Schlafbeere - Withania somnifera (L.) Dunal
Englisch: Ashwagandha, clustered winter cherry, Poison gooseberry, Rennet, Winter-cherry, Winter cherry, Withania

© Henry de Lange
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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Synonyme dt.:
Ashwaganda
Ashwagandha
Schlafbeere
Winterkirsche
Synonyme :
Withania somnifera var. macrocalyx Chiov.
Withnia somnifera var. communis Cordem.
aufrechter Strauch mit den folgenden Merkmalen:
Wuchsform
- Höhe: Bis zu 1 m.
- Behaarung: Alle Pflanzenteile sind grau-filzig behaart mit dendritischen Haaren (verzweigte Haare).
Blätter
- Form: Eiförmig.
- Größe: Bis zu 8 cm lang und 4.5 cm breit, meist etwa 5 cm lang und 3 cm breit.
- Blattstiel: Etwa 1 cm lang.
Blütenstände und Kelch
- Blütenstände: Dichte Büschel von 4–6 Blüten.
- Blütenstiele: 3–5 mm lang.
- Kelch: 4–6 mm lang zur Blütezeit; Lappen kurz dreieckig mit linearen Spitzen, 2–3 mm lang.
Blüten
- Krone: 5–6 mm lang, matt gelb-grün; Lappen dreieckig, 1.5–3 mm lang, ausgebreitet.
- Staubblätter: 1 mm lang.
- Fruchtknoten: Stumpf kegelförmig, 1–1.5 mm lang.
- Griffel: 3 mm lang.
Früchte
- Form: Kugelig, 5–10 mm im Durchmesser, glänzend rot.
- Fruchtkelch: Urnenförmig aufgeblasen, mit einer Röhrenlänge von 15–20 mm.
- Samen: Mehr oder weniger scheibenförmig, 1.5–2.2 mm lang, hellbraun.
Vorkommen: Mediterranes Europa, Afrika, Westasien, Australien, Mexiko
Lebensraum
- Standort: Häufig in trockenen oder felsigen Gebieten, oft in offenen Wäldern oder an Waldrändern.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Die Samen werden als vegetarisches Lab verwendet.
Medizinisch:
In der Ayurveda wird die Wurzel unter dem Namen Amukkara verwendet. Sie ist bitter, scharf, aphrodisierend, stimulierend, harntreibend, einschläfernd. Die Blätter wirken antitumor, antibiotisch, antihepatotoxisch und entzündungshemmend. Die Samen wirken milchgerinnend, hypnotisch und harntreibend.
Die Pflanze hat in der traditionellen Ayurveda eine sehr große Bedeutung und wird unter dem Namen Aswagandha oder Varahakarni als Aphrodisiakum, Stärkungsmittel, Schlafmittel und bei Impotenz verwendet. Aus der Rinde werden auch Liebestränke hergestellt, die sexuell stimulierend wirken und auch gefügig machen sollen. Da sie die Erektionsdauer verlängern soll, hat sie auch Eingang in tantrische Rituale gefunden. Sie erhöht die zellvermittelte Immunität, wirkt stresslösend und verbessert die Proteinsynthese. Mit Milch vermischt wird sie als Stärkungsmittel für Muskeln und Körpergewicht genutzt. Sie gilt als verjüngend und soll die Lebenskraft erhalten sowie das Gehirn stärken und erhalten.
In Afrika wird die Pflanze bei Rheuma, Fieber, Schüttelfrost verwendet. Sie gilt auch als Anthelminthikum und als rituelle Pflanze gegen Hexerei. Säuglinge erhalten auch in manchen Regionen einen Einlauf der geschälten Wurzeln gegen Hyperpyrexie. Auskochungen der Wurzel und Blätter werden bei Hautausschlägen wie Pocken verwendet, aber auch Asthma, bronchiale Erkrankungen und Geschlechtskrankheiten wie Syphilis werden damit behandelt. Manche afrikanische Völker nutzen die Pflanze zur Desinfektion von Fleisch, besonders wenn eine Milzbrand-Infektion vermutet wird.
Die Wurzeln enthalten Stärke, Alkaloide (Anaferin, Anahygrin, Cuscohyrin, Nicotin, Tropin, Withasomnin) Withanolide bzw. Lactone (Somniferanolid, Somniwithanolid, Withaferin A, Withasomniferanolid), Hentriacontan, Withaniolsäure, Tropin, Pseudotropin, Nikotin, Aminosäuren (Asparaginsäure, Glycin, Tyrosin, Alanin, Prolin, Tryptophan, Glutaminsäure, Cystin).
Die Blätter enthalten mindestens 12 verschiedene Withanolide, Alkaloide, Glykoside, Glukose, freie Aminosäuren. Die Beeren enthalten ein Milchgerinnungsenzym, Esterasen, freie Aminosäuren, ätherisches Öl, Alkaloide, fettes Öl.
Studien zeigten immunstimulierende Aktivitäten der Pflanze und ihrer wässrigen Wurzelextrakte. Extrakte wirken auch stark analgetisch und entzündungshemmend, ohne zu Magenschäden zu führen. Auch bei der Behandlung von Zwangsstörungen könnte sie wirksam sein. In der klassischen Medizin wird die Pflanze als Antidepressivum verwendet, sie wirkt auch entzündungshemmend.
Auch die klinische Verwendung bei Parkinson, altersabhängigen Gehirndefiziten und als Herzstärkungsmitteln ist üblich. Die Pflanze dient auch zur Behandlung unfruchtbarer Männer und kann deren Fruchtbarkeit wieder herstellen.
Aktivität:
Abtreibend; Adaptogen; Amöbenzerstörend; Anabolikum; Antiaging; Antibakteriell; Antiendotoxin; Antiepileptisch; Antiherpetisch; Antimitotikum; Antioxidant; Antisarcomic; Antiseptisch; Antistress; Antitumor; Antiviral; Aphrodisiakum; Arthritis; Ausdauersteigernd; Beruhigend; Beruhigungsmittel; Betäubend; Blutbildend; Blutdrucksenkend; Brechreizhemmend; Chemopreventive; Schmerzen; Dämpft das Zentralnervensystem; Empfängnisverhütend; Entlausungsmittel; Entwässernd; Entzündungshemmend; Erweichend; Fiebersenkend; Fungizid; GABA-Beeinflussend; Geschwürvorbeugend; Giftig; Herzschlag verlangsamend; Hirnleistungssteigernd; Immunodepressant; Immunomodulator; Immunstimulans; Insektizid; Interferon stimulierend; Krampflösend; Kräftigend, Stärkend; Kräftigend; Leberstärkend; Memorigenic Keimtötend; Menstruationsfördernd Milchfluss steigernd; Nervenstärkend; Phagozytierend; Proteinspaltend; Respirastimulant; Schlaffördernd; Schmerzlindernd; Stimmungsverändernd; Wachstumshemmend und Wucherungshemmend; Wehenfördernd; Wurmmittel; Zellschädigend; Zeugungsfähigkeit herabsetzend;
Indikation:
Alkoholismus; Altersgebrechen; Altersschwäche; Alzheimer; Amöben; Anämie; Appetitlosigkeit; Arthrose; Asthma; Ausbleibende Menstruation; Ausschlag; Auszehrung; Bakterien; Beulen Vereiterungen und Furunkel; Bluthochdruck; Bronchitis; Debilität; Dermatosen; Schmerzen; Durchfall; Empfängnisverhütung; Emphysem; Entbindung; Entzündungen; Epilepsie; Erkältung; Erkältungen; Fehlgeburt; Fieber; Flechten; Frigidität; Furunkel; Gallenblasenentzündung; Gebärmutterentzündung; Geschwülste; Geschwüre; Graue Haare; Harnblasenentzündungen; Hefeinfektionen; Hepatose; Herpes; Hexenschuss; Hoher Colesterolspiegel; Husten; Hämorriden; Immunodepression; Impotenz; Infektion; Krebs; Krämpfe; Krätze; Leukocytosis; Leukopenia; Lungenkrebs; Lymphdrüsenerkrankungen; Läuse; Magengeschwüre und Darmgeschwüre; Magersucht; Milchschwäche; Milzbrand; Morphinismus; Multiple Sclerose; Nervenschwäche; Nervosität und Unruhe; Neurosen; Neutropenie; Parasiten; Pedikulose; Pigmentstörungen; Pilze; Pilzinfektionen; Pocken; Proctosis; Rheumatismus; Rotlauf; Rückenschmerzen; Sarkom; Schlafstörungen; Schluckauf; Schmerzen; Schuppenflechte; Stress; Suchtkrankheiten; Syphilis; Tuberkulose; Tumor; Typhus; Unfruchtbarkeit; Unterernährung; Venenentzündungen; Verdauungsstörungen; Verfall; Virus; Wassereinlagerungen; Wassersucht; Wundbrand; Wunden; Wundliegen; Würmer; Zuckungen; Übelkeit und Brechreiz;
Dosierung:
2–3 g gemahlene Wurzel, 3 ×/Tag;
3–6 g trockene Wurzel /Tag;
6–12 ml/Tag Flüssig-Extrakt 1:2;
300 mg Tablette 2 ×/Tag.
In Indien werden 6-12 g Pulver bei Tuberkulose, Verfall und Schwäche 2x täglich mit Honig oder Ghee eingenommen.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Kann die Wirkung von Barbituraten potenzieren.
Beeren können zu schweren Magen-Darm-Beschwerden führen, sie sollten nicht gegessen werden.