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Koloquinte - Citrullus colocynthis (L.) Schrader

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Englisch: Alhandal, Bitter-apple, Bitter-cucumber, Bitter Appel, bitter apple, Bitter cucumber, Bitter gourd, Citron, Colloquintida, Colloquintide, Colocynth, Colocynth-apple, Colocynth apple, Colocynthis, Desert gourd, Egusi, Gourd of Alex andry, Gowrde of Alexandry, Tumba, Vine-of-Sodom, Vine of Sodom, Wild gourd, Wylde gourde
Persisch:  هندوانه, ابوجهل،خیار, گرگو
China: 古魯聖篤草 gülüshēngdücào, 藥西瓜 yàoxĭguā
Russisch: горькая тыква, колоцинт обыкновенный

Koloquinte-Citrullus colocynthis
Bild © (1)

Synonyme dt.:
Alhandal
Bitter-Melone
Bitterapfel
Bittergurke
Bitterkürbis
Bittermelone
Bitterzitrulle
Echte Zitrulle
Koloquinte
Koloquinten
Koloquintenkürbis
Koloquinthe
Pomaquinte
Purgiergurke
Quintaapfel
Teufelsapfel
Teufelskop
Wildkürbis
al-Handal

Synonyme :
Citrullus colocynthis subsp. insipidus (Pangalo) Fursa
Citrullus colocynthis subsp. insipidus Pangalo
Citrullus colocynthis subsp. stenotomus (Pangalo) Fursa
Citrullus colocynthis subsp. stenotomus Pangalo
Citrullus colocynthis var. insipidus Pangalo
Citrullus colocynthis var. stenotomus Pangalo
Citrullus dimidiens Gand.
Citrullus nubica Gand.
Citrullus pseudocolocynthis (Wender.) M.Roem.
Colocynthis officinalis Schrad.
Colocynthis officinarum Cogn.
Colocynthis vulgaris Schrad.
Cucumis bipinnatifidus Wight
Cucumis bipinnatifidus Wight ex Naudin
Cucumis colocynthis (L.) Thunb.
Cucumis colocynthis L.
Cucumis colocynthoides Pi.Savi
Cucumis pseudocolocynthis Wender.
Cucurbita colocyntha Link


Die in den Wüstengebieten Westafrikas heimische, ausdauernde Pflanze mit krautigen, niederliegenden Stengeln und langgestielten, herzförmigen Blättern mit stumpfen oder buchtig gezähnten Lappen wird im Mittelmeergebiet, Afrika und Indien kultiviert. Die schwammige, bitter schmeckende Frucht erreicht die Größe eines Apfels (bis 10 cm).


Blatt: Blätter länglich-dreieckig, (3)5-8 cm lang, (2,5)4-5 cm breit, meist tief eingekerbt oder am Grund kurz gestutzt, tief gefiedert, mit 5-7 fiederspaltigen Lappen, oberseits graugrün, mit vereinzelten Drüsenhaaren und Borsten,aschgrau, unterseits drüsig behaart und einfach behaart; Ranken einfach oder gegabelt, mehr oder weniger grobhaarig, manchmal unbehaart.

Stengel bzw. Stamm: Einjährig; Stängel 1-2 m, dünn (ca. 3 mm Durchmesser am Grund), niederliegend oder kletternd, mit gut definierten Facetten, steif -haarig, mit dichter weißer, eingerollter
Haaren;

Blüte: Stängel der Staubblüten kurz, zottig, steif behaart; Blütenboden breit glockenförmig mit ausladenden Haaren; Kelchblätter unterständig, apikal zurückgebogen, so
lang wie der Blütenboden; Kronlappen eiförmig, spitz; Fruchtknoten verkehrt eiförmig, steif behaart;
 

Frucht bzw. Samen: Frucht blassgrün, im reifen Zustand gelblich, mit gelblich-grünen Längsstreifen,
anfangs behaart, später kahl, kugelig, 7- 10(12)cm Durchmesser, Fruchtfleisch trocken,
weißlich-gelblich, hart, sehr bitter; Samen bräunlich, ungerandet, ca. 6 mm
lang. Fl. August-September, Fr. September-Oktober.

Vorkommen: Afrika, Asien, nach Europa eingeführt

Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)

Vor allem in Vorderasien, werden die bitteren Früchte seit dem Altertum für medizinische Zwecke verwendet.
In einigen Teilen Nordafrikas werden die Früchte gekocht gegessen, sie sind auch eine Lieblingsspeise des Straußes.

Die getrockneten Früchte der Koloquinte sind ein uraltes Abführmittel, welches bereits im Alten Testament genannt wird. In England soll die Koloquinte nach einem angelsächsischen Kräuterbuch schon im 11. Jahrhundert bekannt gewesen sein. Die gerösteten oder gekochten Samen bilden ein Nahrungsmittel der eingeborenen Bevölkerung von Nordafrika. Ein merkwürdiger Gebrauch von dem aus den Früchten gewonnenen Teer ist bei den Berbern üblich. Die Frucht wird in einem irdenen Gefäß, dessen
Boden ein Loch hat, erhitzt, so dass der Teer in ein anderes Gefäß tropfen kann. Er wird zum Einschmieren der Wassersäcke verwendet und soll durch seinen unangenehmen Geruch die Kamele davon abhalten, dieselben aufzureißen.
Die Koloquinten sind auch als Mittel zur Vertreibung von Wanzen und anderem Ungeziefer bekannt. Man setzt sie zu diesem Zwecke der Farbe zu, mit der die Wände bestrichen werden.

Medizinisch:
Die Früchte enthalten Colocynthin, Aglykon-alpha-elaterin, Citrulluin, Citrullen, Citrullinsäure. Unreife Früchte enthalten p-Hydroxybenylmethylester. Die Wurzeln alpha-Elaterin und Hentriacontan. In kleinen Dosen wirkt die Frucht entwässernd, schleimlösend, kathartisch und harntreibend, in großen Dosen als Brechmittel und Magen-Darm-Reizend.
In der Ayurveda wird die Pflanze unter dem Sanskrit-Namen Visala und Mahendravaruni verwendet. Die Früchte werden bei Tumoren, Krebs, Bauchwassersucht durch Tumore, Geschwüre, Asthma, Bronchitis, Gelbsucht, Dyspepsie, Verstopfungen, Elephantiasis, tuberkulösen Halsdrüsen, Splenomegalie, Aszites, Gallenbeschwerden, Gelbsucht, Kopfschmerzen, Koliken, Verstopfung, Wassersucht, Fieber, Würmer und Ischias verwendet. Die Wurzeln werden bei Brustentzündungen, Gelenkschmerzen, Bauchödemen, Husten, Asthma, Brustentzündungen, Geschwüren, Harnwegserkrankungen und Rheuma, äußerlich bei Augenentzündung und Gebärmutterschmerzen verwendet. Eine Paste, aus Wurzeln und Früchten gerieben, wird gegen Pickel und Furunkel verwendet. Bei Rheuma verwendet man eine Mischung der Wurzel mit Piper longum zum Einnehmen.
Das Samenöl wird bei giftigen Insektenstichen, Darmbeschwerden, Epilepsie und auch als Haarwäsche zur Schwärzung der Haare verwendet. Extrakte können Magenschmerzen und Koliken auslösen und sollten deshalb immer mit tonisierenden oder aromatischen Zusätzen verwendet werden.

Aktivität:
Abführend; Abtreibend; Anthelminthikum; Antiaggregant; Antibakteriell; Antichoinergikum; Antihistaminisch; Bitterstoff; Blutdrucksenkend 1; Blutzuckersenkend; Brechreizend; Entwässernd; Fiebersenkend; Fliegen vertreibend; Gegen Blähungen; Giftig; Harntreibend und Entwässernd; Herbizid; Herzschlag verlangsamend; Insektizid; Leberstärkend; Menstruationsfördernd; Milbenabtötend; Mundfäule; Negative Inotropie; Nematizid; Protisten verringernd; Reinigend; Reizerregend; Repellent; Schleimlösend, Hustenlöser; Stimmungsverändernd; Uterorelaxant; Wehenfördernd; Wurmmittel;


Indikation:
Abdominalkrebs; Anämie; Arthrose; Asthma; Augenentzündungen; Augenkrebs; Ausbleibende Menstruation; Aussatz; Bakterien; Bauchwassersucht; Bisse; Blasenkrebs; Blutbildend; Blutgefäßtumore; Blähungen; Bruststärkend; Bronchitis; Brustkrebs; Darmentzündungen; Darmkrebs; Debilität; Diabetes; Schmerzen; Elephantiasis; Entbindung; Entzündungen; Epilepsie; Epitheliom; Fetale Atrophie; Fieber; Frostbeulen; Gallenblasenentzündung; Gallenprobleme; Gebärmutterentzündung; Gehirnentzündung; Gelbsucht; Geschwülste; Gewebeverhärtung; Glaukom; Graue Haare; Haarausfall; Halsentzündungen; Harnblasenentzündungen; Harnstrenge; Harte Krebsgeschwulste; Hemikranie; Hepatose; Hornaugen; Husten; Hyperglykämie; Hämorriden; Infektion; Insektenstiche; Ischias; Karzinom; Katarrh; Kolik; Kopfschmerzen; Krampfadern; Krebs; Krämpfe; Leberkrebs; Leishmaniose; Leukämie; Lymphdrüsenerkrankungen; Lymphgefäßtumor; Lähmungen; Menstruationsbeschwerden; Migräne; Milzkrebs; Mundfäule; Nervenschmerzen; Neurosen; Parasiten; Pigmentstörungen; Protozoen; Psychosen; Rachenentzündung; Rheumatismus; Sarkom; Scheidenprobleme; Schlangenbisse; Sehnenkrebse; Splenomegalie; Ticks; Tumor; Verdauungsstörungen; Verstopfung; Wassereinlagerungen; Wassersucht; Wundbrand; Wunden; Würmer; 


Dosierung:
120–300 mg individuelle Dosis/Tag;
bis zu 600 mg/Tag;
0,2–0,4 g Wurzelpulver;
3–10 ml Wurzel-Tee;
0,1–0,4 g Frucht-Pulver;
Nur homöopathische Verdünnungen, allopathische Dosen sind nicht mehr vertretbar.
In der Homöopathie: dil. D 3-4, dreimal täglich 10 Tropfen.

Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Tödlich giftig!

Die sehr starke abführende Wirkung ist so drastisch, dass es dadurch zu Todesfällen gekommen ist.
Eine Frau, die 120 g zur Abtreibung genommen hat, starb 50 Stunden später.
Im Falle einer Vergiftung ist Magen auspumpen zu empfehlen, gefolgt von oraler oder rektaler Gabe von Opium-Tinktur
und dem Zuführen von anregenden und schleimigen Getränken.
Schon 600-1000 mg können Kolik, Durchfall, Psychosen und Erbrechen und möglicherweise den Tod durch Kreislaufzusammenbruch verursachen.


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Speisewert:

Medizinisch

1 Bild(er) für diese Pflanze

Citrullus colocynthis


© copepodo @ Madrid, Spain

Abmessungen:

Pflanze Höhe : 100.00 ... 300.00 cm x
Blatt Länge: 3.00 ... 8.00 cm Blatt Breite : 2.00 ... 5.00 cm

Frucht Größe:

Länge: 7.00 mm ... 12.00 mm Breite: 7.00 mm ... 12.00 mm Dicke: 7.00 mm ... 12.00 mm

Samen Größe:

Wuchsform

Krautige Pflanzen, Halbsträucher
Kletterpflanzen, Lianen
Stacheln an Stamm oder Blatt
Ranken vorhanden

Blütezeit

Blütezeit August - 08
Blütezeit September - 09
Blütezeit Oktober - 10

Pflanze Jährigkeit

Einjährig

Haare

Haare drüsig, warzig
Kristalle vorhanden (Zweikeimblättrige)

Blätter

Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter einfach, ungeteilt
Blätter mehrteilig, verzweigt, kompliziert
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Blätter oder Blatteile gelappt oder geteilt
Bltter oder Blatteile gezahnt, gesägt, gekerbt, usw.
Nebenblätter fehlen

Blütenstand

Blüte einzeln
Blütenstand eine Rispe, einfach und monopodial
Blütenstand eine Spitze, einfach und monopodial
Blütenstand ein Büschel, einfach und monopodial
Blütenstand einfach und sympodial (Zyme, Wickel, Verzweigt)
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.)

Blüten

bisexuell
unisexual
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
zygomorph, dorsiventral oder monosymmetrisch oder unregelmässig
Blütenboden vergrössert, vereint mit Fruchtknoten, diesen ganz oder teilweise bedeckend
Blütenboden vergrössert, ganz oder teilweise frei vom Fruchtknoten
Staubgefässe vorhanden (Ringförmig oder Drüsen)
Keine Staubgefässe
Blütenhülle (Perianth) Segmente:> 6
Blütenhülle von Kelch und Krone
Kelchblätter 4
Kelchblätter 5
Kelchblätter untereinander frei
Kelchblätter schuppig oder verzerrt
Blütenblätter 3
Blütenblätter 5
Blütenblätter alle frei voneinander
Blütenblätter verwachsen (mindestens 2)
Blütenblätter hüllig oder becherig
Staubbeutel 1, fruchtbar
Staubbeutel 2, fruchtbar
Staubbeutel 3, fruchtbar
Staubbeutel 4, fruchtbar
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel dorsal oder herzförmig fixiert
Staubbeutel an der Basis fixiert
Staubbeutel nach Innen gerichtet
Staubbeutel nach Aussen gerichtet
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubbeutel 1-kammerig zur Blüte
Staubblätter frei von Krone
Staubfäden nicht verwachsen
Staubfäden verwachsen - EIn Rohr oder ein Bündel
Staubblätter mit auffälligem Anhängsel
Sterile Staubblätter vorhanden (nur bei männlichen oder pferfekten Blüten)
Mehr als 1 Stiel, frei (Fruchtblätter verwachsen)
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblätter 3 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 4 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 5 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 1-kammerig
Fruchknoten 3-kammerig
1 Samen pro Fruchtkammer
2 Samen pro Fruchtkammer
Mehr als 2 Samen pro Fruchtkammer
Samenanlagen seitlich, Fruchtblätter verwachsen
Samenanlagen an der Spitze des Fruchtknotens befestigt

Früchte

Frucht ist eine Kapsel (inkl. Hülse, Schote, Balgen)
Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat 1 Samen
Frucht hat 2 Samen
Frucht hat mehr als 2 Samen
Frucht mit Flügeln
Frucht mit Stacheln und Haken
Samen mit Flügeln
Keim gerade
Samen ohne Nährgewebe

Verbreitung

Afrika
Asien
Europa