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Fieberklee - Menyanthes trifoliata L.

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Englisch: American buckbean, Bachsbohne, bean trefoil, Bieberk lee, Bitter-root, Bitter-worm, Bitter root, Bitterroot, Bitter trefoil, bitterworm, Bitter worm, Bitterwort, Bitter wort, Bog-bean, Bog-myrtle, Bog-nut, bog bean, bogbean, Bog Buckbean, Bog hop, Bog myrtle, Bog nut, Bognut, Brook-bean, Brookbean, brook bean, Buck-bean, buck bean, Buckbean, Common Bogbean, Marsh-clo ver, Marsh-clover, Marsh-tre foil, marsh clover, marsh trefoil, Menyanthes, Moon-flower, Moon flower, Moonflower, Moor-flower, Moor flower, Muáskâš, Muâckač, Three-leaf bogbean, Three-leaved bog-bean, Three-leaved buck-bean, Three leaf buckbean, Water shamrock, Water trefoil
Französisch: bog-bean, marsh-trefoil, Menyanthe, menyanthe; englisch: Buck-bean, Menyanthe trefle, Menyanthe trefle d’eau, trefle d'eau, Trefle de marais, Trefle d’eau
Spanisch: Trébal acu atico
Russisch: вахта трёхлистная, трилистник водяной, трифоль
China: 系卓菜 chuòcài, 醉草 zùicăo

Fieberklee-Menyanthes trifoliata
Bild © (1)

Synonyme dt.:
Biberklee
Bitter-Klee
Bitterklee
Dreiblatt
Dreiblättrige Zottenblume
Dreiblättriger Fieber-Klee
Dreiblättriger Fieberklee
Fieberklee
Magenklee
Moosklee
Sumpf-BitterkleeMenyanthus trifoliata
Sumpf-Fieberklee
Sumpfklee
Wasserfieberkraut
Zottelblume

Synonyme :
Menyanthes americana Sweet
Menyanthes latifolia Raf.
Menyanthes palustris Gray
Menyanthes paradoxa Fr.
Menyanthes tridentata Raf.
Menyanthes trifoliata f. brevistyla Aver.
Menyanthes trifoliata f. submersa Glück
Menyanthes trifoliata subsp. verna (Raf.) Gervais & M.Parent
Menyanthes trifoliata var. minor Fernald
Menyanthes trifoliata var. minor Raf.
Menyanthes trifoliata var. paradoxa Fr.
Menyanthes trifolium Neck.
Menyanthes verna Raf.


Blatt: Blätter langgestielt; Blattstiel scheidig, den Stengel einhüllend. Blattfläche dreischnittig, kahl, wie die ganze Pflanze; Blattabschnitte umgekehrt-eiförmig.

Stengel bzw. Stamm: Ausdauernde, 15—30 cm hohe Pflanze mit kriechender, später in einen aufsteigenden Stengel übergehender Grundachse. Wurzelstock stengelartig, walzlich, hohl, gegliedert, schief oder wagerecht, in einen kurzen, aufsteigenden Stengel übergehend.

Blüte: Blüten in ziemlich dichten, langgestielten Trauben. Kelch fünfteilig. Blumenkrone trichterig, mit fünfteiligem Saume; deren Zipfel inwendig lang-gebartet, weiss, mit rosenfarbenem Anflug. Kapsel einfächerig, an den Nähten in zwei Klappen aufspringend. Samenträger auf der Mitte der Klappen angeheftet. Blütezeit April bis Juni; heterostyl und schwach nachstäubend.

Vorkommen: In Eurasien und Nordamerika, In Sümpfen, auf sumpfigen und torfigen Wiesen; zerstreut. Typische Pflanze der Verlandungszonen und trägt durch ihren 2 m langen verflochtenen Wurzelstock selbst zum Fortschreiten der Verlandung mit bei. Die Anpassungsfähigkeit und Zähigkeit der Pflanze ist außerordentlich groß. So vermag sie einerseits sich noch einer Wassertiefe von 2 m anzupassen und dringt doch andererseits bis in das letzte Verlandungsstadium vor. Sie ist eine typische Pflanze für die im Sommer kaltgründigen Quellmoore. Sie enthält Jod.

Geschmack: sehr bitter

Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)

Genussmittel, Nahrungsmittel
Blätter: Bierwürze als Hopfenersatz Wurzel gewässert getrocknet gemahlen zu Mehl Die sehr bitteren Blätter, Folia Trifolii fibrini, sind offizinell. Sie werden bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und bei Fieber traditionell verwendet.

Die Pflanze war Nahrung in Notzeiten. In Deutschland diente sie als Hopfen-Ersatz, auch als Tee-Ersatz wie in anderen Ländern. Die Wurzeln wurden zur Herstellung von Brot bei Hungersnot verwendet. Das Kraut diente auch als Tabakersatz.

Medizinisch:
Früher war die Pflanze ein Mittel der Volksmedizin gegen Skorbut bzw. Scharbock. Der Blattextrakt wirkt stark tonisch und wurde gegen Skorbut, Hauterkrankungen und Rheuma verwendet, wozu 15 g getrockneter Blätter in 500 ml Wasser gekocht und glasweise eingenommen wurden.
Extern wurde das Pulver bei Drüsenschwellungen genutzt. Fein gepulverte Blätter dienten auch als Mittel gegen akutes Fieber, wenn alle anderen Mittel versagten.
Der frische Blattsaft wurde mit Molke vermischt als Umschlag bei Gicht verwendet.  Das Kraut, allein oder auch mit Wermut, Salbei oder Echtes Tausendgüldenkraut gemischt, war ein Mittel gegen Verdauungsstörungen und Lebererkrankungen.

Das Kraut wirkt antitumor, erhöht die Produktion von Magensekreten, wirkt als Hustenmittel, ist gallentreibend, ein Narkotikum und Sedativum, Stärkungsmittel und Wurmmittel.
In der Volksmedizin wurde der Pflanzensaft kurz vor der Blüte ausgepresst und mit Alkohol gemischt als Tinktur verwendet.
Die sehr bitteren Blätter, Folia Trifolii fibrini, waren offizinell. Sie werden bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und bei Fieber traditionell verwendet.

Die ganze Pflanze enthält Aromadendrine, Betulinsäure, Cadinen, Cholin, Gentiatibetin, Cineol, Dihydrofoliamenthin, Foliamenthin, Gentialutine, Loganin, Gentianin, Gentiatibetine, Invertin,
Gurjuncene, Meliatin, Menthiafolin, Menyanthin, Secologanin, Alphaspinasterol, Stigmast-7-Enol, Trifolioside, Jod, Indoidglykoside Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe und Bitterstoffe.

Aktivität:
Abführend; Anabolikum; Antileukotriene; Antimelanomisch; Antiseptisch; Aperitif; Bandwürmer; Beruhigend; Betäubend; Bitterstoff; Blutstillend; Blutzuckersenkend; Brechreizend; Brechreizhemmend; Choleretikum; Entwässernd; Entzündungshemmend; Erweichend; Fiebersenkend; Galle treibend; Gastrostimulant; Hämolytisch; Krampflindernd; Kräftigend, Stärkend; Leberstärkend; Magenstärkend; Menstruationsfördernd; Nervenstärkend; Prostagladinhemmer; Rauschmittel; Reinigend; Schlaffördernd; Schweißtreibend; Speichelfluss erhöhend; Verdauungsfördernd; Wurmmittel; Zusammenziehend;


Indikation:
Antriebslosigkeit; Anämie; Apostem; Appetitlosigkeit; Arthrose; Asthenie und Körperschwäche; Ausbleibende Menstruation; Auszehrung; Bakterien; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Blutgefäßtumore; Bluthusten; Blutsturz; Blutungen; Blähungen; Cholera; Darmentzündungen; Darmkrebs; Dermatosen; Diabetes; Schmerzen; Durchfall; Dünndarmkrebs; Entzündungen; Epitheliom; Erkältungen; Fieber; Furunkel; Gebärmutterentzündung; Gelbsucht; Geschwülste; Gicht; Glomerulonephritis; Grippe; Halsdrüsengeschwulst; Hautkrebs; Hepatose; Herzentzündungen; Husten; Hyperglykämie; Hypochondrie; Hämorriden; Hörprobleme; Infektion; Karzinom; Katarrh; Kopfschmerzen; Krebs; Krämpfe; Krätze; Leberkrebs; Lymphgefäßtumor; Magenerkrankungen; Magenkrebs; Magersucht; Malaria; Melanom; Menstruationsbeschwerden; Migräne; Mundfäule; Nervenschmerzen; Nervosität und Unruhe; Psychosen; Rheumatismus; Sarkom; Schlafstörungen; Schmerzen; Schüttelfrost; Seekrankheit; Splenose; Steine; Stress; Sucht; Trigeminaler Nervenschmerzen; Trockener Mund; Tuberkulose; Verdauungsstörungen; Verstopfung; Wassereinlagerungen; Wassersucht; Wunden; Würmer; Ödeme; Übersäuerung;


Dosierung:
0,5–1 Teelöffel gehackte Blätter eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten;
10-25 Körner gemahlenes Blatt;
1-2 Teelöffel Blätter in heißem oder abgekühltem Tee 3× / Tag;
0,5-1 g / Tasse Tee, 1/2 Tasse vor jeder Mahlzeit;
1-2 ml Flüssiger Extrakt 1:1 in 25% Alkohol 3 × / Tag;
1-3 ml Flüssigextrakt 1:5 in 45% Alkohol 3 × / Tag;
1-15 Tropfen Tinktur mit Zucker gegen Seekrankheit;
0,5-1,5 ml Flüssiger Krautextrakt.

Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Nicht für Patienten mit Kolitis, Durchfall oder Ruhr. Sollte während Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden.

Große Dosen können zu Durchfall, Koliken, Übelkeit und Erbrechen führen. Große Dosen wirken brechreizend und abführend.


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Speisewert:

Medizinisch

2 Bild(er) für diese Pflanze

Menyanthes trifoliata


© Gernot Hochmueller @ Vienna

Menyanthes trifoliata


© Oskar Gran @ Gothenburg, Sweden

Abmessungen:



Frucht Größe:



Samen Größe:

Wuchsform

Krautige Pflanzen, Halbsträucher
Wasserpflanzen, Blätter schwimmend oder getaucht

Blütezeit

Blütezeit April - 04
Blütezeit Mai - 05
Blütezeit Juni - 06

Pflanze Jährigkeit

Mehrjährig

Haare

Blätter

Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter schildförmig
Blätter einfach, ungeteilt
Blätter mehrteilig, verzweigt, kompliziert
Blätter 3-teilig
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung in Längsblätter oder Teile (inkl. 3-teilige Blätter)
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Bltter oder Blatteile gezahnt, gesägt, gekerbt, usw.
Nebenblätter fehlen

Blütenstand

Blüte einzeln
Blütenstand eine Rispe, einfach und monopodial
Blütenstand ein Büschel, einfach und monopodial
Blütenstand ein Kopf, einfach und monopodial
Blütenstand einfach und sympodial (Zyme, Wickel, Verzweigt)
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.)

Blüten

bisexuell
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
Blütenboden klein, (oberständiger Fruchtknoten)
Blütenboden vergrössert, vereint mit Fruchtknoten, diesen ganz oder teilweise bedeckend
Staubgefässe vorhanden (Ringförmig oder Drüsen)
Blütenhülle (Perianth) Segmente:> 6
Blütenhülle von Kelch und Krone
Kelchblätter 5
Kelchblätter untereinander frei
Kelchblätter verwachsen (mindestens 2)
Kelchblätter schuppig oder verzerrt
Kelchblätter röhrig oder zusammengelegt
Blütenblätter 5
Blütenblätter verwachsen (mindestens 2)
Blütenblätter hüllig oder becherig
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel dorsal oder herzförmig fixiert
Staubbeutel nach Innen gerichtet
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubblätter in die Krone eingefügt
Staubfäden nicht verwachsen
Stiele fehlend, Narben direkt aufsitzend
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblätter 2 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 1-kammerig
Mehr als 2 Samen pro Fruchtkammer
Samenanlagen seitlich, Fruchtblätter verwachsen

Früchte

Frucht ist eine Kapsel (inkl. Hülse, Schote, Balgen)
Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat mehr als 2 Samen
Samen mit Flügeln
Keim gerade
Samen mit Nährgewebe

Verbreitung

Asien
Europa
Nordamerika