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Große Brennnessel - Urtica dioica L.
Englisch: Big-sting nettle, big nettle, Bigsting nettle, Brenn-Nessel, Bren nessel, California Nettle, common nettle, Common Stinging Nettle, European nettle, European Stinging Nettle, Giant nettle, Greater Nettle, Great nettle, Great stinging nettle, Naughty-man’s-playing, Nettle, Scad die, Slender Nettle, Stinging Nettle, Tall Nettle, Tenging nettle, True Nettle, Urzică (Romanian), Wild Nettle
Portugiesisch: cansanção, urtiga, urtigão
Spanisch: chichicastle, chunchu khisa, dominguilla, ishanga, khisa, mula khisa, ortiga, ortiga mayor, puka t’ulluyuq khisa, ra’oke, ra’urí, solimán
Französisch: Grande orbie, Ortie brulante, Ortigo, Grande ortie

Bild © (1)
Synonyme dt.:
Auen-Brennnessel
Brennende Nessel
Brennessel
Donnernessel
Grosse Brennessel
Grosse Brennnessel
Große Brennessel
Große Brennnessel
Synonyme :
Urtica dioecia Hill
Urtica dioica subsp. eudioica Selander
Urtica dioica subsp. intermediate
Urtica dioica subsp. narrow-leaved
Urtica dioica var. capensis Wedd.
Urtica dioica var. eckloniana (Blume) Wedd.
Urtica eckloniana Blume
Urtica eckloniana var. flavovirens Blume
Urtica major Garsault
Urtica major Kanitz
Urtica submitis Boiss.
Urtica tibetica W.T.Wang ex C.J.Chen
Blatt: Die gegenständigen eiförmigen bis länglichen Blätter sind am Grunde herzförmig oder abgerundet und am Rande grob gesägt, zugespitzt, ebenso wie der Stengel mit Aveissen, krummen Haaren besetzt.
Stengel bzw. Stamm: besitzt einen ausdauernden, kriechenden, stark verästelten Wurzelstock. Ihr 30—150 cm hoher Stengel ist einfach, vierkantig, mit kurzen Borsten und langen Brennhaaren besetzt.
Blüte: Die Blütenzweige tragen in der Regel nur männliche oder nur weibliche Blüten. Diese sind unscheinbar grün und windblütig. Sie haben ein vierteiliges Perigon. In den weiblichen Blüten findet sich ein oberständiger Fruchtknoten mit großen, pinselförmigen Narben. Die männlichen Blüten enthalten vier eingebogene Staubgefäße, die beim Öffnen der Blüten (was besonders bei Erwärmung geschieht) sich ruckartig aufrichten und dabei den Blütenstaub in Form eines kleinen Wölkchens ausstreuen. Blütezeit Juli bis September.
Frucht bzw. Samen: Die Frucht ist ein kleines, einsamiges Nüßchen.
Vorkommen: Auf der Nordhalbkugel verbreitet. An Zäunen, auf Schutthaufen, in Wäldern usw. gemeines Unkraut. Mittlerweile fast weltweit eingeschleppt und verbreitet.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Medizinisch, Faserproduktion. Bis ins 18. Jhdt. wurde die Brennnessel auf Grund ihrer Fasern angebaut. Die Fasern wurden zur Produktion von Stricken, Netzen und Stoffen verwendet. Es gibt Versuche, die Faserproduktion mit verbesserten Brennnesselsorten, die einen höheren Faseranteil besitzen, wieder zu etablieren. Aus der Pflanze lässt sich grüngelber Farbstoff gewinnen.
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Blätter, junge Triebe: wie Spinat, Bierwürze, in Teig gebacken, getrocknet als Würze/Gewürz, in Kräuterkäse, Kräuterquark, Kräuterbutter, zu Frischsaft, Eierspeisen, Saucen, gekocht als Gemüse, Salat, Brotbelag, Tee
Blätter: abgekocht und eingesalzen als Gerinnungsmittel für Milch zur Käseherstellung
Samen: grüne Samen geröstet oder als Brotbelag, reif als Gewürz/Würze, zu Wein
Extrakte aus Brennnesseln wirken insektizid.
Medizinisch:
Traditionell medizinisch finden Brennnessel-Blätter als Tee Verwendung zur Erhöhung der Harnmenge, zum Durchspülen der Blase und Harnwege sowie zur Linderung von Gelenkschmerzen .
Auch die Wurzel, Radix Urticae ist offizinell. Sie wird bei Problemen beim Wasserlassen und Beschwerden der Prostata verwendet. Vorbeugender Prostataschutz.
Verwendet werden frische oder getrocknete Brennnesselblätter (Folium Urticae), getrocknetes Brennnesselkraut (Herba Urticae) oder die getrocknete Wurzel (Radix Urticae).
Die reizenden Eigenschaften der Brennhaare wurde gegen Arthritis genutzt, aber auch, um durch die Reizung gelähmte Glieder zu aktivieren - dazu wurden die Glieder täglich mit einem Bündel für 1-2 Minuten geschlagen. Intern werden sie bei Blutungen, Bluthusten, Arthritis genutzt.
Ein Blättertee ist hypoglykämisch, harntreibend, schleimlösend, blutreinigend und wird auch bei übermäßiger Menstruation verwendet.
In Indien dienen die Wurzeln zur Behandlung von Chambal (Leishmaniose).
Inhaltsstoffe sind u.a. Skopoletin, beta-Sitosterin, Flavonoide (Quercetinglycoside, Kämpferglykosie), Silikate. Die Wurzel enthält Lektin, der Brennsaft in den Brennhaaren Histamin, Acetylcholin, Serotonin, 5-Hydroxytryptamin. Ansonsten ist die Pflanze reich an Vitaminen (Vitamin A, Vitamin C), Mineralstoffen (Eisen, Mangan, Kalium, Calcium).
Die Samen enthalten bis 35% Öl und sind reich an Linolsäure und Ölsäuren.
Studien haben Hinweise auf eine Wirksamkeit gegen Magentumor, Tumore der weiblichen Geschlechtsorgane, Lymphome und Leukämie geliefert.
Aktivität:
5-Lipoxygenase Inhibitor; Abführend; Anti-Exsudativ; Anti-HIV; Anti-Krebs; Anti-Prostatitis; Anti-Rheumatisch; Antiadrenaline; Antiallergisch; Antiaromatase; Antiasthmatisch; Antibakteriell; Antihidrotic; Antihistaminisch; Antileukotriene; Antiseptisch; Antitumor; Antiviral; Aphrodisiakum; Aromatase Inhibitor; Arthritis; Betäubend; Bitterstoff; Blutdrucksenkend; Blutgefäßverengend; Blutstillend; Blutung stillend; Blutungen; Blutzuckersenkend; Brechreizhemmend; CNS Depressant; Cyclooxygenase; Elastase Inhibitor; Entwässernd; Entzündungshemmend; Fiebersenkend; Fungizid; Gebärmutterkräftigend, Stärkend; Hautreizend; Hematogenic; Herzschlag verlangsamend; Histaminaktivierend; Inhibitor; Interferonisch; Krampflindernd; Krampflösend; Kräftigend, Stärkend; Menstruationsfördernd; Milchfluss steigernd; Muskelrelaxans; PancreaKräftigend, Stärkend; Reinigend; Schleimlösend, Hustenlöser; Schmerzlindernd; Steinauflösend; Wasserausscheidung fördernd; Wirkungsverstärkend oder Wirkungsverringernd; Wundheilend; Wurmmittel; Zellschädigend; Zellteilung anregend; Zusammenziehend;
Indikation:
Adenoma; Akne; Allergie; Antriebslosigkeit; Anämie; Arthrose; Asthma; Ataxie; Atemnot; Ausbleibende Menstruation; Ausfluss; Auszehrung; Bakterien; Bakterienruhr; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Blasensteine; Blut im Urin; Blutandrang; Blutgefäßtumore; Bluthochdruck; Bluthusten; Blutsturz; Blutungen; Bronchitis; Brustkrebs; Cholangitis; Cholera; Darmentzündungen; Dermatosen; Diabetes; Schmerzen; Durchfall; Ekzeme Krätze und Juckreiz; Ekzeme und Neurodermitis; Entbindung; Entzündliche Darmerkrankungen; Entzündungen; Epitheliom; Erythema; Escherichia; Exanthem; Fieber; Gallenblasenentzündung; Geburt; Gebärmutterentzündung; Gebärmutterkrebs; Gelbsucht; Geschwülste; Gicht; Gonorrhoe; Grieß in Blase oder Niere; Grippe; HIV; Haarausfall; Halsschmerzen; Harnblasenentzündungen; Harnstrenge; Harnvergiftung; Hepatose; Herpes; Hyperglykämie; Hypoglykämie; Hämorriden; Hörprobleme; Infektion; Insektenstiche; Ischias; Jodmangelkrankheiten; Karzinom; Katarrh; Keuchhusten; Kolik; Kopfschmerzen; Krebs; Krämpfe; Lungenkrebs; Lymphdrüsenerkrankungen; Lymphgefäßtumor; Lähmungen; Magenerkrankungen; Magenkrebs; Malaria; Melaena; Menstruationsbeschwerden; Milchprobleme und Zu wenig Milch; Milzkrebs; Mundfäule; Mundkrebs; Myocardiopathy; Myosis; Nasenbluten; Nasenkatarrh; Nervenschmerzen; Nesselsucht; Nierensteine; Nocturia; Ohrenkrebs; Osteoarthrosis; Osteoporosis; Parotitis; Pilze; Pilzinfektionen; Pollakisuria; Pollenalergie; Polypen; Prostataentzündung; Psychosen; Rachenentzündung; Rheumatismus; Rippenfellentzündung; Rotlauf; Ruhr; Sarkom; Schuppen Mundfäule; Schwangerschaft; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Schüttelfrost; Seitenstechen; Splenose; Steine; Tendinitis; Tuberkulose; Tumor; Vaginose; Verdauungsstörungen; Verstauchungen; Verstopfung; Verstärkte Regelblutungen; Virus; Wassersucht; Wunden; Wurzel; Würmer; Zuckungen; Ödeme;
Dosierung:
3–4 Teelöffel (~4 g) Trieb/Tasse Wasser mehrmals ×/Tag;
3–4 Teelöffel (4–6 g) Triebe oder Blätter in 150 ml kochendes Wasser, 3–4 ×/Tag;
9 g Blätter/Tag gegen Arthrose;
3–6 g trockene Blätter;
4,5 g trockene Blätter: 22 ml Alkohol/23 ml Wasser;
4–6 g Wurzel /Tag;
4–6 g gemahlene Wurzel /Tasse Wasser;
4–6 g trockene Wurzel /Tag;
3–6 g Wurzel /Tag oder 600–1200 mg 5:1 Extrakt/Tag;
4–9 ml flüssiger Wurzel -Extrakt 1:2 /täglich;
2–6 ml Wurzel -Tinktur 1:5 in 45% Alkohol 3 ×/Tag;
2–4 g trockenes Kraut, in Tee, 3 ×/Tag;
8–12 g trockenes Kraut/Tag;
3–4 ml flüssiger Kraut-Extrakt 1:1 in 25% Alkohol 3 ×/Tag;
2,5–5 ml flüssiger Kraut-Extrakt;
3–6 ml flüssiger Kraut-Extrakt 1:2/täglich;
7–14 ml Kraut-Tinktur 1:2/täglich;
125 g Saft;
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Seltene GI-Verstimmungen durch die Wurzeln sind möglich.
Die Kräuter in Flüssigkeiten sollten nicht bei reduzierter Herz- oder Nierentätigkeit verwendet werden.
Selten können sie allergische Reaktionen hervorrufen.
Nebenwirkungen der Wurzel: gelegentliche milde GI-Beschwerden.
Soll angeblich abtreibend und den Menstruationszyklus beeinflussend sein.
Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit. Kann Blutdruck-, ZNS- und Diabetes-Medikamentation stören.
Nicht bei stark allergischen Personen, insbesondere solchen mit Tendenz zur Anaphylaxie.
Speisewert:
Medizinisch
1 Bild(er) für diese Pflanze
Urtica dioica![]() © Matt Lavin @ flickr.com |
Abmessungen:
Pflanze Höhe : 20.00 ... 150.00 cm xFrucht Größe:
Samen Größe:
Wuchsform




Blütezeit



Pflanze Jährigkeit

Haare




Blätter











Blütenstand



Blüten










































Früchte






Verbreitung


