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Rauschpfeffer-Piper methysticum Previous | Next >

Rauschpfeffer - Piper methysticum G. Forst.

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Englisch: ava, Kava, Kava-kava, kawa

Rauschpfeffer-Piper methysticum

Synonyme dt.:
Kava-Kava
Kawa-Kawa
Kawapfeffer
Rauschpfeffer


Stengel bzw. Stamm: strauchartige, bis 2 m, aber auch 4—5 m hohe Pflanze, die in dicken Gebüschen wächst. Sie besitzt knotige Äste und dunkelgrüne, manchmal rötliche, wechselständige, gestielte, breit-ovale Blätter, die an der Basis tief herzförmig ausgeschnitten und durchsichtig punktiert sind.

Blüte: Die diözischen Blüten bilden blattwinkelständige gelbe Ähren und bringen als Früchte einsamige Beeren hervor.

Vorkommen: Heimat: auf den Inseln Mikronesiens und Polynesiens

Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)

Genussmittel, Nahrungsmittel:
Aus Stängeln und Wurzeln wird ein alkaloides, beruhigendes Getränk Kawa hergestellt. Dazu werden Pflanzenteile gemahlen oder gekaut, mit Wasser ausgelaugt und abgesiebt, die Flüssigkeit ist das Getränk.

Medizinisch:
Die Wurzeln enthalten 3-20% Kavapyrone, Stärke, Zucker, Proteine, Mineralsotffe, Flavokavin A, Flavokain B, Sitosterol, Stigmastendin, Cepharadin A, organische Säuren (Oxo-n-Nonansäure, Methoxyphenylessigsläure, Phenylessigsäure, Zimtsäure) und ätherische Öle. Die Blätter und die Rinde enthalten Kavapyrone, Pipermethystin und Awain.

Die höchste Wirksamkeit sollen die Wurzeln der auf trockenem, kalkhaltigem Boden und in den Bergen wachsenden Pflanzen haben.
Die Kawa ist mit dem sozialen, politischen und religiösen Leben der Südseeinsulaner seit undenklichen Zeiten aufs engste verknüpft und wurde auch in der Heilkunde von den einheimischen Ärzten und Zauberern als schmerzstillendes Mittel viel gebraucht. Vor allem galt die sorgfältig zerkaute Kawawurzel bei den Eingeborenen als ausgezeichnetes Mittel gegen Gonorrhöe und chronische Blasenleiden, ferner gegen Korpulenz, Schlaflosigkeit, Tuberkulose, Asthma, Gicht und Rheuma. Bei Festen aller Art, zur Bewirtung Fremder, bei Beratungen mit anderen Stämmen, immer spielt der Genuss des Kawagetränkes, der sich auf den verschiedenen Inseln unter Beobachtung eines genauen Zeremoniells vollzieht, eine große Rolle. Die Samoaner bitten die Götter bei Kawagelagen um Gesundheit, langes Leben, gute Ernte und erfolgreiche Kriege, Meistens sind die Frauen von Kawagelagen ausgeschlossen, doch sollen z. B. die Tongafrauen auch eigene Trinkgesellschaften haben. Vor dem Wirken der Missionare war der Kawaacker gewöhnlich in drei Teile geteilt, den besten erhielten die Unheilsgötter, den zweiten die Atuas, die Schlafgötter, den dritten die Familien. Sogar viele Europäer, welche auf den Inseln wohnen, machen davon Gebrauch. Die am meisten gebräuchliche Zubereitungsart ist folgende: Die Wurzel wird von der Oberhaut befreit, in Stücke geschnitten und gründlich gekaut. Die gekaute Masse wird dann in eine Holzschüssel getan und mit Wasser vermengt. Bei nicht zu reichlichem Genuss verschwindet jegliche Müdigkeit und Mattigkeit, es tritt vollkommene Sorglosigkeit, also ein euphorischer Zustand, ein. Die Eingeborenen betrachten die Kawa daher auch als Beruhigungsmittel bei Unglücksfällen. Trinkt man Kawa in größerer Menge, so stellt sich fast sofort ein rauschähnlicher Schlaf ein. Die Leidenschaft des Kawatrinkens kann ebenso stark wie die des Alkoholismus und des Morphinismus werden.

Aktivität:
Allergieerreger; AnAodisiakum; Angstlösend; Anregend und Wachmacher; Anti-Erschöpfungszustände; Anti-Ischämisch; Anti-Rheumatisch; Antiaggregant; Antibakteriell; Antidepressant; Antidopamine; Antiepileptisch; Antiseptisch; Aperitif; Aphrodisiakum; Beruhigend; Beruhigungsmittel; Betäubend; Blutverdünnend; Cyclo-oxygenase Inhibitor; Dopaminerge; Dämpft das Zentralnervensystem; Empfängnisverhütend; Entwässernd; Fiebersenkend; Fungizid; Gehirnleistungssteigernd; Hyporeflexic; Krampflösend; Kräftigend, Stärkend; Milchfluss steigernd; Mundfäule; Muskelrelaxans; Neuroprotective; Psychotropisch; Schlaffördernd; Schleimlösend, Hustenlöser; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Serotoninergen; Sobering; Wechseljahre;


Indikation:
Abgeschlagenheit; Angst; Appetitlosigkeit; Arthrose; Asthma; Augenentzündungen; Ausfluss; Aussatz; Bakterien; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Beklemmung; Blennorrhoe; Blutandrang; Bronchitis; Darmentzündungen; Debilität; Depression; Dermatosen; Schmerzen; Einnässen; Ekzeme und Neurodermitis; Elephantiasis; Epilepsie; Erkältung; Erkältungen; Fettleibigkeit; Feuchte Träume; Fieber; Filariose; Gallenblasenentzündung; Gehirnentzündung; Gicht; Gonorrhoe; Halsschmerzen; Harnblasenentzündungen; Harnröhrenentzündung; Harnstrenge; Herpes; Herzprobleme; Herzrasen; Hitzewallungen; Husten; Hyperaktivität; Hämorriden; Ichthyosis; Infektion; Inkontinenz; Katarrh; Kolik; Kopfschmerzen; Krämpfe; Magenerkrankungen; Magersucht; Menopause; Menstrual Krämpfe; Menstruationsbeschwerden; Migräne; Mundfäule; Muskelschmerzen; Nervenschmerzen; Nervenschwäche; Nervosität und Unruhe; OCD; Ohrenschmerzen; Pilze; Pilzinfektionen; Prolapsus; Prostataentzündung; Psychosen; Rastlosigkeit; Rheumatismus; Rückenschmerzen; Schlafstörungen; Schuppenflechte; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Schwindelanfälle; Stress; Syphilis; Thrombosen; Tuberkulose; Vaginose; Venenentzündungen; Verdauungsstörungen; Wassereinlagerungen; Zahnschmerzen; Zuckungen; Ängstlichkeit;


Dosierung:
1 Teelöffel in Tasse Wasser/zur Nacht;
1,5–3 g trockene Wurzel/Tag;
100–300 mg Wurzel mehrmals ×/Tag;
2–4 g gemahlene Wurzel 1–3 ×/Tag;
2–4 ml flüssiger Wurzel-Extrakt;
3–6 ml Flüssigextrakt 1:2 1x täglich;
1–3 ml Tinktur/Tag;

In der Homöopathie: Zur Schmerzstillung und Steigerung der Arbeitsfähigkeit 1, sonst höhere Potenzen D 4-6.

Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Nicht bei endogener Depression. Kann Allergie, Schwindel, Magen-Darm-Probleme und Kopfschmerzen auslösen.

Starke Überdosierung kann Appetitlosigkeit und Magersucht, Ataxie, Atemnot, Haarausfall, rote Augen, Hautausschlag, Sehstörungen und gelbe Verfärbung der Haut verursachen.
Verwendung für max. 3 Monate. Nicht bei Speiseröhren- und Magen-Darm-Stenosen. Nicht zusammen mit Barbituraten, Antidepressiva und ZNS-Mitteln.
Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit.
Der massive Missbrauch bei australischen Aborigines führte zu Blut im Urin, Infektionskrankheiten, neurologischen Auffälligkeiten, Lungenhypotonie, Psychosen, visuellen Störungen, koronaren Herzkrankheiten, Thrombose und plötzlichem Herzinfarkt.
Gekaut führt die Wurzel zu Taubheitsgefühl im Mund, ähnlich wie Kokain, jedoch länger anhaltend.
Als traditionelles hawaiianisches Heilmittel wurden Blätter gekaut und ängstlichen oder unruhigen Kindern zur Beruhigung gegeben.
Kava senkt das Interesse an sexuellen Aktivitäten.


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Speisewert:

Medizinisch

4 Bild(er) für diese Pflanze

Piper methysticum


© Forest Starr and Kim Starr @ Hawaii, USA

Piper methysticum


© Forest Starr and Kim Starr @ Hawaii, USA

Piper methysticum


© Forest Starr and Kim Starr @ Hawaii, USA

Piper methysticum


© Forest Starr and Kim Starr @ Hawaii, USA

Abmessungen:



Frucht Größe:



Samen Größe:

Wuchsform

Gehölze, Bäume excl. Halbsträucher
Krautige Pflanzen, Halbsträucher
Kletterpflanzen, Lianen

Blütezeit

Pflanze Jährigkeit

Haare

Haare drüsig, warzig

Blätter

Blätter gegenständig oder wirtelig (quirlig)
Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter schildförmig
Blätter einfach, ungeteilt
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung in Längsblätter oder Teile (inkl. 3-teilige Blätter)
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Epidermid des Blattes papillös (nur Zweikeimblättrige)
Blätter mit durchsichtigen oder drüsigen Punkten oder Linien
Nebenblätter fehlen
Nebenblätter vorhanden (auch, wenn nur noch Narben zu sehen sind)

Blütenstand

Blütenstand eine Spitze, einfach und monopodial
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.)

Blüten

bisexuell
unisexual
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
Blütenboden klein, (oberständiger Fruchtknoten)
Keine Staubgefässe
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 0
Kelchblätter 0 (inkl. 1 becherartiger Kelch ohne Lappen)
Blütenblätter 0 (inkl. Einem becherartigen Blütenkrone ohne Blätter)
Staubbeutel 2, fruchtbar
Staubbeutel 3, fruchtbar
Staubbeutel 4, fruchtbar
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel 6, fruchtbar
Staubbeutel an der Basis fixiert
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubblätter frei von Krone
Staubfäden nicht verwachsen
Stiele fehlend, Narben direkt aufsitzend
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblatt 1
Fruchtblätter 2 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 3 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 5 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 1-kammerig
1 Samen pro Fruchtkammer
Fruchtblätter frei von einander oder 1 Fruchtblatt
Samenanlagen zentral, Fruchtblätter verwachsen
Samenanlagen an der Basis des Fruchtknotens befestigt

Früchte

Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat 1 Samen
Keim gerade
Samen mit Nährgewebe

Verbreitung

Afrika
Asien
Australien und Ozeanien
Nordamerika
Südamerika