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Alexandrinische Senna - Senna alexandrina Mill.
Englisch: Aden senna, Alexandrian Senna, Bombay senna, Egyptian senna, False senna, Senna, Senna husks
China: fan xie ye

© tomfeild
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Synonyme dt.:
Edle Senna
Senna
Sämschblätter
Ägyptische Sennes
Synonyme :
Cassia acutifolia Delile
Cassia alexandrina (Garsault)Thell.
Cassia alexandrina (Mill.) Spreng.
Cassia angustifolia M.Vahl
Cassia senna L.
Senna acutifolia (Delile)Batka
Senna acutifolia Batka
Senna alexandrina Garsault
Senna angustifolia (Vahl)Batka
Blatt: Blätter wechselständig, vier- bis fünfpaarig gefiedert. Blättchen fast sitzend, 1—2,5 cm lang und 4—9 mm breit, oval bis länglich lanzettlich, spitz oder stumpf stachelspitzig, steif papierartig, knorpelrandig, unterseits bleich oder blaugrün, beiderseits oder nur unten, besonders auf den Nerven weichhaarig, zuletzt kahl. Nebenblätter pfriemlich, abstehend oder zurückgebogen.
Stengel bzw. Stamm: Aus der senkrecht in den Boden gehenden, ausdauernden Wurzel entspringen zahlreiche aufrechte, unten holzige, fast stielrunde oder stumpfkantige, gestreifte, bis 60 cm hohe Stengel. Die rutenartigen Äste sind anfangs kurzhaarig, später kahl.
Blüte: Blüten zu zwölf in achselständiger Traube. Blüte zwittrig, Kelchblätter fünf, verkehrt-eiförmig, sehr kurz genagelt, vertieft, geädert, gelb, die zwei unteren größer. Zehn Staubgefäße, davon die drei obersten klein und unfruchtbar, die drei untersten niedergebogen, bogenförmig aufsteigend. Sie öffnen sich mit zwei Löchern an der Spitze. Stempel gestielt, mit niedergebogenem, zusammengedrücktem, einfächerigem, vieleiigem Fruchtknoten. Griffel fadenförmig, bogig aufsteigend, Narbe stumpf.
Frucht bzw. Samen: Hülse papierartig, flach, oval-länglich, wenig aufwärts gekrümmt, 4—6 cm lang, 2—2,5 cm breit, am Grunde in einen schiefen Stiel verschmälert, oben breit abgerundet. An der Stelle der Samen wenig angeschwollen, vier- bis siebenfächrig, die Klappen im unreifen Zustande weichhaarig, quergeadert, kastanienbraun, am Rande gelblich-olivgrün.
Vorkommen: Heimat: im tropischen Afrika, von Gabun bis Somalia und Südafrika, auch in Mauritius eingeführt.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Medizinisch:
In der Volksmedizin wird sie als allgemeines Stärkungsmittel und Abführmittel sowie zur Behandlung verschiedener Krankheiten, auch mit anderen Kräutern gemischt, verwendet.
Die Blätter werden bei Hämaturie geraucht, bei Kopfschmerzen wird der Rauch schwelender Zweige inhaliert. Eine Wurzelinfusion wird bei Zahnschmerzen im Mund gehalten oder die Wurzeln werden einfach gekaut und geschluckt. Eine Wurzel Abkochung oder die getrockneten pulverisierten Wurzeln werden mit Wasser gemischt bei Magen-Darm-Erkrankungen, Bauchschmerzen, Bilharziose, Geschlechtskrankheiten, Lungenentzündung , Gebärmutterbeschwerden, schwere Menstruation und Schlangenbisse oder als Abführmittel getrunken. Dies wirkt magenstärkend aber auch als Aphrodisiakum, wird aber auch als Abtreibungsmittel und gegen Würmer genutzt. Malaria und das Schwarzwasserfieber werden mit wässrigen Wurzelextrakten behandelt. Dieser wird auch zum Augen auswaschen bei Augenentzündung genutzt. Die pulverisierte Stammrinde wird bei Abszessen genutzt oder auch bei Durchfall der Nahrung beigegeben, die Rindenauskochung wird als Abführmittel verwendet und um Malaria und Durchfall zu heilen. Der Samen gilt als allgemeines Stärkungsmittel.
Inhaltsstoffe sind Antrone und Anthrachinone, Aminosäuren und Proteine. Die Samenkapseln enthalten bis zu 5% Anthrachinonglykoside wie z.B. Nennosid, aber auch Kaempferol, Chrysophanol, Isohamnetin, Rhein, Sennacrol und Säuren. Die Blätter enthalten freies Anthrachinon, Triterpene und organische Säuren, die Samen enthalten keine Antrachinone.
In der klinischen Medizin werden gereinigte Sennoside aus Blättern, Früchten und Extrakten als Abführmittel verwendet. Laborstudien zeigten Hinweise darauf, dass Wurzeln und Blätter antiplasmodisch wirken. In Tierversuchen zeigten Stammrindenextrakte blutdrucksenkendes Potential, Stammextrakte wirkten abtreibend ohne auf die Tiere toxisch zu wirken. Extrakte auf der Basis von Aceton, Wasser oder Alkohol zeigten starke antibakterielle Aktivitäten gegen Gram-positive und Gram-negative Bakterien.
Die Blätter enthalten Sennoside, Aloeemodin, Dianthronglucoside,
Monoglucosid, Polysaccharide, Piperidin, Kaempferin, Myricylalkohol, Torosaol-III, Pyranoside, Anthrachinon-Derivative, Schleimstoffe.
Für einige Wirkstoffe wurde eine Wirkung gegen die Zelllinien KB und Sarcoma-180 festgestellt. Sie wirken zytotoxisch und DNA-zerstörend. Die wasserlöslichen enthaltenen Polysaccharide, in denen L-Arabinose, D-Galactose, L-Rhamnose und D-Galacturonsäure und deren Derivate enthalten sind. Sie zeigen bei Studien Aktivitäten gegen Solide Sarcoma-180 Krebszelllinien.
In der Ayurveda werden die Blätter unter dem Namen Svarnaptri verwendet.
Die Sennesblätter Sennae folium sind offizinell. Sie werden bei Verstopfung als abführendes Mittel verwendet. Die Früchte wirken milder als die Blätter, die zuverlässig aber manchmal auch drastisch wirken können.
Aktivität:
Abführend; Antidysenterisch; Antileukämisch; Bitterstoff; Darmaktivierend; Erbgutverändernd; Fungizid; Gegen Blähungen; Krampflindernd; Leberstärkend; Mundfäule; Schleimlösend, Hustenlöser;
Indikation:
Anämie; Blähungen; Darmentzündungen; Dermatosen; Fieber Mundfäule; Flechten; Gelbsucht; Gonorrhoe; Hepatose; Hämorriden; Infektion; Krebs; Krämpfe; Leukämie; Mundfäule; Pilze; Pilzinfektionen; Ruhr; Splenose; Typhus; Verstopfung; Wunden; Verdauungsstörungen;
Dosierung:
0,5–2 g 0,5–1 Teelöffel/Tasse Wasser; 1–2 g Frucht;
3–6 Schoten in 150 ml warmen Wasser 6–12 Stunden eingeweicht;
0,5–2 g getrocknete Flugblätter; 1–2 g trockene Blätter;
1 g trockene Blätter: 5 ml Alkohol/5 ml Wasser;
0,5–2 ml flüssiger Blätterextrakt 1:1 in 25% Alkohol
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte: Wechselwirkungen mit anthranoiden Abführmitteln. Anthranoidhaltige Laxative können sich bilden. Verdacht von zytotoxischen, genotoxischen, mutagenen oder tumorigen Wirkungen wie Dickdarmkrebs, hypertrophe Osteoarthropathie, Darmentzündungen ist gegeben.
Nicht für Schwangere, in der Stillzeit, Kinder unter 12 Jahren. Krampfauslösend . Nebenwirkungen können auch Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere Hypokaliämie, Herzschwäche, Durchfall, wässriger Stuhl, Blähungen usw. sein.
Sollte nicht ohne Arztkonsultation eingenommen werden.