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Scheinmyrte - Anamirta cocculus (L.) Wight & Arn.
Englisch: Cockles, Crow killer, Fish berries, Fishberry, Fish Berry, Levant berries, Levantnut, Poison-berry

© Zakaria Al Anshori
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Synonyme dt.:
Anamirta paniculata
Fischkörner
Indische Scheinmyrte
Kokkelskörner
Kokkelskörnerstrauch
Kokkelspflanze
Scheinmyrte
Tollkörner
Synonyme :
Anamirta baueriana Endl.
Anamirta jucunda Miers
Anamirta paniculata Colebr.
Anamirta populifolia (DC.) Miers
Anamirta racemosa Colebr.
Anamirta racemosa Colebr. ex Steud.
Anamirta toxifera Miers
Cocculus indicus Royle
Cocculus lacunosus (Lam.) DC.
Cocculus populifolius DC.
Cocculus suberosus DC.
Menispermum cocculiferum Stokes
Menispermum cocculus L.
Menispermum heteroclitum Roxb.
Menispermum lacunosum Lam.
Menispermum monadelphum Roxb.
Menispermum monadelphum Roxb. ex Wight & Arn.
Menispermum populifolium Spreng.
Tinospora lacunosus Miers
Blatt: Die lederartigen, immergrünen Blätter sind wechselständig, breit-oval, 20—30 cm lang, am Grunde meist herzförmig, vorn mit kurzer Spitze. Oberseits sind sie glatt und dunkelgrün, unterseits bläulich-grün und weißlich bestäubt.
Stengel bzw. Stamm: Schlingstrauch, dessen Stengel bis zu 15 cm dick wird, und dessen ältere Rinde grau, rissig und korkartig ist. Stamm und Wurzel der Schlingpflanze zeigen einen eigentümlichen Zuwachs aus sekundären Kambiumbündeln, die sich in der Rinde bilden.
Blüte: Die zahlreichen kleinen, getrenntgeschlechtlichen, unscheinbaren, gelblichen Blüten sind wohlriechend und bilden sehr lange (bis 30 cm), herabhängende Trauben oder Rispen.
Frucht bzw. Samen: Die Früchte sind einsamige Steinfrüchte. Die Fruchttraube enthält bis zu 300 Früchte, Die gestielten, nierenförmigen Früchte sind dunkelpurpurn. Nach dem Trocknen werden sie mattbräunlich-grün mit feinen Runzeln und Höckern.
Vorkommen: Asien
Hinweise, Infos, Verwechslungsmöglichkeiten:
Tödlich giftig!
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Aus den Körnern wurde früher ein Tollköder für Fische erzeugt.
Die Fische werden betäubt, verlieren das Gleichgewicht und schwimmen auf dem Rücken.
Eine Vorschrift für die Zubereitung eines Fischtollköders findet sich in den Wohlbewährten Fischgeheimnüssen von 1758:
„Nimm ein halb Loth oder 16 Kuckels-Körner, ein Loth Fenchel, Dilsaamen etwas weniger denn dieser zweyer, stoss sie zusammen, darnach nimm ungeschmelzet Schäfen-Unschlit in der Grösse eines Eyes, und eine halbe Eyer-Schale voller Honig, mit einem Vierling schafenen Käse, stosse und menge es alles untereinander, thue auch ein wenig Kampfer darzu, so wird ein Teiglein daraus, mache Kügelein, etwan so groß als die Kuckeiskörner sind, und wirff sie hinein in die Tiefte, wann sie anfangen zu blicken, so bedeuts, daß sie das Aas gegessen (!) haben. Warte darnach eine halbe Stunde, so fahren sie selber ans Land, und kehren das Weiße über sich, so kanst du sie mit einem kleinen Hälmlein fein heraus fangen...."
Medizinisch:
Aktivität:
Analeptikum; Antibakteriell; Bandwürmer; Brechreizend; Entlausungsmittel; Fischgift; Gegenmittel bei Vergiftungen, Barbiturate; Gegenmittel bei Vergiftungen, Morphine; Insektizid; Krampfauslösend; Lähmend; Mundfäule; Nervenstärkend; Parasiten abtötend; Schweißtreibend; Speichelfluss erhöhend; Vogelgift;
Indikation:
Bakterien; Bandwürmer; Chorea; Dermatosen; Epilepsie; Fieber; Gicht; Kopfschmerzen; Krämpfe; Krätze; Lungentuberkulose; Lähmungen; Läuse; Menstruationsbeschwerden; Mundfäule; Neurosen; Nystagmus; Parasiten; Reisekrankheit; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Schüttelfrost; Seekrankheit;
Dosierung:
Nutzung vermeiden!
2-3 Früchte.
0,12—0,9 g Tinct. Cocculi (1 : 8)
0,06—0,18 g des Fluidextraktes 2-3x täglich 0,0025 g Samen
In der Homöopathie: dil. D 3—6.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Sehr giftig, verursacht Krämpfe, Delirium, Depression, Schwitzen, gestörte Koordination, Schwindel, Atemnot, Kopfschmerzen, Übelkeit und spastische Zuckungen.
2-3 g Frucht kann einen Menschen töten.