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Kalabarbohne - Physostigma venenosum Balf.
Englisch: Calabar bean, chop-nut, deadly Calabar bean, Ordeal Bean
Französisch: Feve de Calabar
China: 毒扁豆 dubiăndòu, 泡豆 pàodòu
Russisch: калабарский боб, физостигма ядовитая

© Meise Botanic Garden
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
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Synonyme dt.:
Calabar
Calabar-Bohne
Calabarbohne
Gottesurteilbohne
Kalabar
Stengel bzw. Stamm: 15 m lange Liane besitzt eiförmige zugespitzte Blätter mit Nebenblättern und große, purpurrote, schneckenförmig eingerollte Blüten in hängenden Trauben.
Frucht bzw. Samen: Ihre leicht glänzenden schokoladefarbenen Samen sind schwach nierenförmig.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Mit Palmöl vermischt dienen die Samen in Afrika als Insektizid gegen Läuse und Wanzen.
Bei den Eingeborenen des westlichen tropischen Afrikas herrschte die Sitte, dass die der Zauberei Angeklagten sich einer Art Gottesgericht, das im Genießen von Pflanzengiften bestand, unterwerfen mussten. Eines dieser Gifte war auch die Kalabarbohne. Sie wurde 1855 in die europäische Medizin als Myotikum eingeführt.
Medizinisch:
Pflanzenextrakte wurden früher in der Augenheilkunde als Myotikum und als Cholinergikum verwendet. In Afrika dienen sie zur Behandlung von Rheuma bzw. Gelenkrheumatismus. An der Elfenbeinküste werden schwache Samenauskochungen gegen Ödeme verwendet.
Die Samen sind stark giftig, alle anderen Pflanzenteile ungiftig. Die Samen enthalten u.a. Alkaloide (Physostigmin, Geneserin, Eseramin, Isophysostigmin, Physovenin, Calabrin), Stärke, Protein, Fette, Salze, Schleimstoffe.
Aktivität:
Cholesterinsenker; Anticuraroid; Beruhigend; Blutdrucksenkend; Darmaktivierend; Entlausungsmittel; Gegenmittel bei Atropin-Vergiftungen; Gegenmittel bei Curare-Vergiftungen; Giftig; Herzschlag verlangsamend; Insektizid; Krampfauslösend; Lähmend; Mitosehemmer; Myotic; Nagergift; Parasiten abtötend; Parasympathomimetisch;
Indikation:
Alzheimer; Arthrose; Augenentzündungen; Cholera; Diabetes; Epilepsie; Fibrososis; Glaukom; Kolik; Krämpfe; Läuse; Magenerkrankungen; Myasthenie; Nervosität und Unruhe; Parasiten; Rheumatismus; Rotlauf; Schlafstörungen; Schleimbeutelentzündung; Schleimhautentzündungen; Schuppenflechte; Tetanus; Ödeme;
Dosierung:
Für innere Anwendung zu gefährlich;
1–2 Augentropfen 3 ×/Tag.
Auch durch Augentropfen ist es zu Vergiftungen gekommen.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Tödliche Dosis für Erwachsene Mann = 6-10 Tropfen Physostigmin (ca. 2-3 Bohnen). Symptome der Vergiftung sind Zyanose; Durchfall, Schwindel, Übelkeit, Speichelfluss, Krämpfe, Benommenheit, Schwitzen, Herzrasen, Zuckungen, Erbrechen und schließlich der Tod durch Ersticken.
Lithiumchlorid erhöht die Toxizität.