Unsere Facebook-Gruppe: Heilpflanzen als Medizin
Gletscher-Edelraute - Artemisia glacialis L.
Englisch: glacier wormwood

Synonyme dt.:
Echter Rautenstock
Eisbeifuß
Eisstabwurz
Eiswermuth
Felsenwermuth
Gabüse
Gletscher-Beifuss
Gletscher-Edelraute
Gletscher-Gebüse
Rautenstock
Schnee-Beifuß
Synonyme :
Absinthium congestum Lam.
Absinthium glaciale (L.) Gaertn.
Absinthium glaciale (L.) Lam.
Absinthium glaciale Poir.
Artemisia elegans Jan
Artemisia elegans Jan ex Besser
Blatt: Untere Blätter dreiteilig oder fast doppelt-dreiteilig bis vielschnittig. Grau-seidenhaarig.
Stengel bzw. Stamm: Höhe etwa 10 cm.
Blüte: Köpfchen an der Spitze des Stengels doldentraubig-geknäuelt, 30- bis 40 blutig. Blüten goldgelb. Blütezeit Juli, August.
Vorkommen: Europa - Alpen-Region Frankreich, Italien, Schweiz
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Genussmittel, Nahrungsmittel:
Das Kraut wird als Aroma an Wermut und Likören verwendet.
Medizinisch:
Das Kraut wird bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden verwendet. Die wichtigsten Anwendungen waren die als Wundmittel, gegen Cholera und Pest, Rheumatismus, Lähmungen,
Gelbsucht, Wassersucht, Skorbut, Bleichsucht, Magenleiden, Frauenleiden, Epilepsie, Malaria usw.
Sie diente zur Verhinderung des Rausches und war ein beliebtes Mittel gegen Katzenjammer. Die appetitanregende Eigenschaft der Pflanze hielt man für so groß, dass es genügte, die Blätter nur in die Schuhe zu legen, und darauf zu gehen, dass „die lust zur Speiß“ komme. Auch in der sympathetischen Medizin und als dämonenabwehrendes Mittel hat der Wermut, der als Bestandteil von Hexensalben und -tränken galt, im Volke eine gewisse Rolle gespielt.
Die deutsche Volksmedizin verwendet den Wermut bei atonischer Verdauungsschwäche, Magenkatarrh, Wechselfieber, als Emmenagogum, zur Austreibung der Plazenta und zur Förderung des Schlafes, die Schweizer Kräuterkunde bei Abmagerung, Trunksucht und Seekrankheit, die amerikanische Medizin, als tonisches Stomachikum bei Dyspepsie. In der russischen Volksmedizin wird der Wermut als ganz vorzügliches,
heilsames Hausmittel bezeichnet. Im Vordergrund steht die Wirkung bei Fieber und als Magenmittel sowie als Anthelminthikum. Man gab den Kindern die pulverisierten Blätter mit Honig, als spirituöse Auszüge und wässrige Infuse. Die Tinkturen wurden auch äußerlich zu Einreibungen benutzt. Weiter galt der Wermut als nützlich bei Gelbsucht, Hautparasiten und gegen Motten. Der Absinthschnaps wurde den Priestern, Mönchen und Nonnen dringend empfohlen, damit sie von schlechten Bedürfnissen des menschlichen Leibes befreit würden. Gegen Hautleiden aller Art das gepulverte frische Wermutkraut, mit einigen Tropfen Zitronensaft angefeuchtet, auflegen. Auch in der Veterinärheilkunde gilt der Wermut als gutes Mittel, das bei
Fressunlust infolge von Verdauungsstörungen oder nach Krankheiten, bei Gelbsucht, Leberwürmern, Harthäutigkeit, besonders infolge chronischer Leberkrankheit, und bei Überfütterungskoliken angewandt wird. Äußerlich wird er in Absudform gegen Krätze gebraucht. Die Verwendung des Absinthlikörs scheint erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts
in Frankreich aus Algerien eingeführt worden zu sein. Der Absinthgenuß hatte sich besonders in den schweizerischen und französischen Großstädten rasch verbreitet. Infolge der ihm nachgesagten sehr schädlichen Wirkung (Schwindel, Muskelzuckungen, Krämpfe, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, epilepsieähnliche Anfälle) setzte um 1900 eine lebhafte Bewegung zur Bekämpfung des Absinthismus ein, die zu einem
völligem Verbot der Herstellung und Einfuhr in Deutschland, in der Schweiz, in Italien und Holland und zu einer Einschränkung von Anbau, Fabrikation und Konsum in Frankreich führten. Neuere Untersuchungen legen jedoch den Schluss nahe, dass die dem Absinth nachgesagte schädliche Wirkung mehr auf Grund der oft zur Färbung verwendeten Metallsalze geschuldet sind, weshalb es durch diese zu Metallvergiftungen gekommen ist.
In vielen Ländern ist Absinth nun wieder erhältlich, jedoch gibt es strenge Vorschriften über die im Absinth zulässigen Mengen Thujon.
Das frische Kraut enthält bis 0,5% ätherisches Öl, dessen wichtigster Bestandteil das Absinthol = Thujon = Tanaceton = Salviol ist; daneben Thujylalkohol, Terpene und Sesquiterpene (alpha-Bisabolol, beta-Curcumen, Spathulenol), Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe (Absinthin, Anabsinthin, Artabsin, Artabin, Matricin), Flavonolglycoside.
Das Kraut wirkt bei Magen-Darm-Beschwerden die Magensaftsekretion an und kommt auch bei Dyskinesien der Gallenwege zur Verwendung. Das Kraut wird in Magentees, Lebertees und Gallentees verwendet.
Aktivität:
Abtreibend; Anregend und Wachmacher; Anti-Nematoden; Antibakteriell; Antiseptisch; Aperitif; Beruhigend; Betäubend; Bitterstoff; CNS Depressant; Choleretikum; Discutient; Entzündungshemmend; Erweichend; Fiebersenkend; Flohmittel; Fungizid; Galle treibend; Gegen Blähungen; Giftig; Herzstärkend; Insektenschutzmittel; Insektizid; Krampflösend; Kräftigend, Stärkend; Leberstärkend; Magenstärkend; Menstruationsfördernd; Milchfluss steigernd; Plasmodistat; Reinigend; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Sekretionsanregend; Speichelfluss erhöhend; Verdauungsfördernd; Verdauungsstärkend; Wundheilend, Wurmmittel;
Indikation:
Anämie; Appetitlosigkeit; Arthrose; Atmungsprobleme; Atonie; Ausbleibende Menstruation; Bakterien; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Biliäre Dyskinesie; Blähungen; Brustkrebs; Brüche; Darmentzündungen; Dermatosen; Schmerzen; Durchfall; Ekzeme Krätze und Juckreiz; Entbindung; Entzündungen; Erkältung; Fieber; Fußkrebs; Gallenblasenentzündung; Gebärmutterkrebs; Gelbsucht; Gesichtskrebs; Gewebeverhärtung; Gicht; Grieß in Blase oder Niere; Grippe; Hepatose; Hodenentzündung; Hodenkrebs; Hornaugen; Infektion; Insektenstiche; Kehlkopfkrebs; Knochenhöhlenkrebs; Knochenkallus; Kolik; Gliederkrebs; Krebs; Krämpfe; Leberkrebs; Leukämie; Lymphdrüsenkrebs; Madenwurm; Magenerkrankungen; Magengeschwüre und Darmgeschwüre; Magenkrebs; Magersucht; Malaria; Menstruationsbeschwerden; Milz-Krebs; Muskelschwielen; Myosis; Nervenschmerzen; Nervosität und Unruhe; Parasiten; Pilze; Pilzinfektionen; Prellungen und Blutergüsse; Rheumatismus; Rundwürmer; Schlafstörungen; Schnupfen u; Sklerome; Splenose; Tuberkulose; Verdauungsstörungen; Verkühlungen; Verstauchungen; Wassersucht; Wunden; Würmer; Zungenkrebs; Ödeme;
Dosierung:
bis 1,5 g trockenes Kraut in Tee (1 Teelöffel = 1,5 g) 2–3 ×/Tag;
1–2 g trockenes Kraut;
1 Teelöffel Kraut/Tasse Wasser 1–3 ×/Tag, vor oder nach den Mahlzeiten;
2–3 g Kraut/Tag;
3–5 g Kraut;
1–2 ml flüssiger Krautextrakt;
4–16 ml Kraut Tinktur;
10–20 Tropfen Kraut Tinktur in Wasser 3 ×/Tag, vor den Mahlzeiten.
Das Kraut sollte nicht länger als eine Woche hintereinander verwendet werden.
In der Homöopathie: wenig gebräuchlich, dil. D 2-4, dreimal täglich
10 Tropfen.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Menstruationsfördernd und Wehenauslösend, Nicht für längeren Gebrauch bestimmt. Nicht überdosieren, nicht mehr als 4 aufeinander folgende Wochen nehmen.
Nicht bei Magengeschwür und Darmgeschwür. Hüten Sie sich vor der Toxizität von hohen Dosen. Nebenwirkungen durch Überdosierung von Thujon sind Gehirnschäden, Krämpfe, auch der Tod, Schlafstörungen, Darmkrämpfe, Übelkeit, Nierenschäden selten), Unruhe, Krampfanfälle, Magenkrämpfe, Zittern, Urinretention, Schwindel und Erbrechen.
Öl sollte nicht intern oder extern genutzt werden.
Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit.
Wird Wermut in größeren Dosen verabreicht, so erzeugt es Vermehrung der Harn- und Schweißabsonderung, Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen; nach Missbrauch wurden Kongestionen, Kopfschmerzen, Schwindel, Geistesverwirrung und Betäubung beobachtet. Es kann auch zu tödlichen Vergiftungen kommen.
Speisewert:
Medizinisch
1 Bild(er) für diese Pflanze
Artemisia glacialis![]() © Isidro Martínez @ Zaragoza España |
Abmessungen:
Pflanze Höhe : 2.00 ... 12.00 cm xFrucht Größe:
Samen Größe:
Wuchsform

Blütezeit


Pflanze Jährigkeit

Haare
Blätter
Blütenstand
Blüten
Früchte
Verbreitung
