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Brechwurzel - Carapichea ipecacuanha (Brot.) L.Andersson
Englisch: Ipecac, Ipecacuan, Ipecacuanha root

© Royal Botanic Gardens, Kew
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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Synonyme dt.:
Brasilianische Brechwurzel
Brasilianische RuhrwurzelIpecacuana
Ipecac-Sirup
Ipecacuanhasirup
Ipecacuanhawurzel
Ruhrwurzel
Synonyme :
Callicocca ipecacuanha Brot.
Cephaelis acuminata H.Karst
Cephaelis acuminata H.Karst.
Cephaelis ipecacuanha (Brot.) A.Rich.
Cephaelis ipecacuanha (Brot.) Willd.
Cephaëlis ipecacuanha (Brot.) Tussac
Evea ipecacuanha (Brot.) W.Wight
Ipecacuanha fusca Raf.
Ipecacuanha officinalis Arruda
Ipecacuanha preta Arruda
Psychotria ipecacuanha (Brot.) Müll.Arg.
Psychotria ipecacuanha (Brot.) Standl.
Psychotria ipecacuanha (Brot.) Stokes
Uragoga acuminata (H.Karst) Farw.
Uragoga acuminata (H.Karst.) Farw.
Uragoga granatensis Baill.
Uragoga ipecacuanha (Brot.) Baill.
Blatt: länglich oder verkehrt eiförmig und etwa 3 cm breit und 7 cm lang, ganzrandig, etwas wellig, oberseits dunkler, unterseits heller grün, Oberseite und Blattrand tragen kurze Borsten, die Unterseite nur auf den Nerven.
Stengel bzw. Stamm: ein bis 40 cm hohes Kraut, wächst gesellig an feuchten Stellen der Wälder. Ihr Wurzelstock, aus dem zahlreiche Nebenwurzeln und einige an der Basis Adventivwurzeln tragende Stengel treiben, ist kurz und dünn. Im Verlaufe des Wachstums verdickt sich eine Anzahl der Nebenwurzeln sehr stark, während die abzweigenden Wurzelfasern das Wachstum einstellen. Der oberirdische Stengel ist unten etwas holzig und nackt, nach oben krautartig, vierkantig und mit kurzen Haaren besetzt. Er verästelt sich kaum und trägt gegenständige, kurzgestielte Blätter.
Blüte: Die Blüten bilden zu 8—20 ein halbkugeliges Köpfchen mit zwei Paaren kreuzweise gestellter Hüllblätter. Die Blüten sind zwittrig. Der Kelch hat fünf kurze Zipfel. Die weiße Krone ist trichterförmig, nach oben bauchig erweitert und hat fünf Zipfel. Staubgefäße: fünf. Der zweiteilige Fruchtknoten ist unterständig.
Frucht bzw. Samen: Frucht eine fleischige, eiförmige Steinfrucht, die bei der Reife schwarzviolett wird.
Vorkommen: Heimat: Brasilien, in den Tropen verbreitet und kultiviert.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Medizinisch:
Die Wurzel Radix Ipecacuanhae ist offizinell und wird als Brechmittel verwendet. Besonders bei Vergiftungen zur Verhinderung der Giftaufnahme sowie als Auswurfhilfe bei Bronchitis wird die Wurzel verwendet, die Anwendung ist jedoch auf Grund der starken Nebenwirkungen umstritten.
Die Wurzeln enthalten psychotrine Ethyleter, Tannin, Stärke, Calciumoxalat, Emetamin, Protoemetin, Cholin, Saponin, Harze und bis zu 2,5% Alkaloide, darunter Emetin und Cephaelin.
Enthält Emetin, das gegen Amöbiasis (Amöbenruhr) hilft.
Die Wurzel Radix Ipecacuanhae ist offizinell und wird als Brechmittel verwendet. Aus ihr wird ein in manchen Regionen bekannter Sirup als Brechmittel (Ipecacuana -Sirup) hergestellt. Besonders bei Vergiftungen wird sie zur Verhinderung der Giftaufnahme sowie als Auswurfhilfe bei Bronchitis verwendet, die Anwendung ist jedoch auf Grund der starken Nebenwirkungen umstritten. Sie wird auch als Sirup oder Tinktur zur Behandlung von Keuchhusten, als Magenmittel und bei Rheuma verwendet.
Das getrocknete und pulverisierte Rhizom wird bei schweren Asthmaanfällen verwendet, auf Grund der amöbentötenden Eigenschaften des Emetinhydrochlorid aber auch bei Amöbenruhr verwendet. Die Wurzel wirkt auch schweißtreibend, schleimlösend und erbrechend.
Aktivität:
Amöbenzerstörend; Anti-Brechmittel; Übelkeitbekämpfend; Aperitif; Blutung stillend; Brechmittel; Brechreizend; Entzündungshemmend; Galle treibend; Giftig; Hautreizend; Indiziert Niesen und Tränenfluss; Insektizid; Krampflösend; Magensäuremittel Säureblocker; Mundfäule; Schleimlösend, Hustenlöser; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Speichelfluss erhöhend; Tachykard; Verdauungsfördernd; Zellschädigend;
Indikation:
Abszess; Alkoholismus; Amöben; Appetitlosigkeit; Asthma; Bilharziose; Blutungen; Bronchitis; Darmentzündungen; Schmerzen; Durchfall; Entzündungen; Erbrechen; Fieber; Gallenprobleme; Gonorrhoe; Grippe; Guinea Würmer; Halsschmerzen; Hepatose; Husten; Hämorriden; Keuchhusten; Krupp; Krämpfe; Magenerkrankungen; Magersucht; Morgenübelkeit; Mundfäule; Pigmentstörungen; Vergiftungen; Ruhr; Schleimhautentzündungen; Schmerzen; Venenentzündungen; Vereiterungen; Verstopfung; Würmer;
Dosierung:
Brechreizende Dosis = 15 ml;
0,4–1,4 ml Sirup;
0,25–1 ml Wurzel-Tinktur;
0,25–1 ml flüssiger Wurzel-Extrakt;
25–100 mg gemahlene Wurzel.
In der Homöopathie: dil. D 1—4.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Nicht bei Patienten mit Herzproblemen. Nicht für eine langfristige Nutzung. Kann Übelkeit und Erbrechen verursachen.
Schleimlösend, Hustenlöser. Wirkt als Allergieerreger und myopathogen nach längerer Anwendung.
Große Dosen können zu Krämpfen, Korrosion der GI Schleimhäute, Blutdruckabfall, Atemfunktionsstörungen, Schock, Herzrasen und vielleicht sogar zum Koma führen.
Das enthaltene Cephaelin ist reizerregend und fast doppelt so giftig wie Emetin.
Während es meist als Brechmittel bei Vergiftungen genutzt wird, wirkt das Kraut in geringen Dosen gegen Übelkeit und Morgenübelkeit.