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Einjähriges Bingelkraut - Mercurialis annua L.

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Englisch: Annual Dog's Mercury, Annual mercury, Boys-and-girls, Dog's Mercury, Female mercurie, Female mercury, French mercury, Herb mercury, Male mercurie, Male mercury, Mercury-weed, Mercury herb, Mercury weed, Mockery, Stinkweed
Französisch: Chiole, Foirole, Mercuriale annuelle

Einjähriges Bingelkraut-Mercurialis annua
Bild © (1)

Synonyme dt.:
Einjaehriges Bingelkraut
Einjähriges Bingelkraut
Hundskohl
Schlangenkraut

Synonyme :
Discoplis serrata Raf.
Mercurialis ambigua L.f.
Mercurialis annua f. ciliata (C.Presl) Pax & K.Hoffm.
Mercurialis annua f. cordata Wirtg.
Mercurialis annua f. cuneatolanceolata Wirtg.
Mercurialis annua f. lanceolata Wirtg.
Mercurialis annua f. ovata Wirtg.
Mercurialis annua f. verticillata Bolzon
Mercurialis annua subsp. ambigua (L.f.) Arcang.
Mercurialis annua subsp. annua
Mercurialis annua var. ambigua (L.f.) Duby
Mercurialis annua var. angustifolia Gaudin
Mercurialis annua var. camberiensis Chabert
Mercurialis annua var. capillacea Guépin
Mercurialis annua var. dioica Moris
Mercurialis annua var. genuina Müll.Arg.
Mercurialis annua var. laciniata Müll.Arg.
Mercurialis annua var. monoica Moris
Mercurialis annua var. sancti-marini Pamp.
Mercurialis annua var. transsylvanica Schur
Mercurialis annua var. typica Fiori
Mercurialis annua var. variegata Löhr
Mercurialis ciliata C.Presl
Mercurialis ladanum Hartm.
Mercurialis monoica (Moris) B.M.Durand
Mercurialis pinnatifida Sennen
Mercurialis tarraconensis Sennen
Synema annuum (L.) Dulac


Blatt: Die Laubblätter sind 5—15 mm lang, gestielt, länglich-eiförmig oder gegen den zweidrüsigen Grund abgerundet, etwas herzförmig oder kurz verschmälert, spitzlich, grob stumpflich gesägt, freudig hellgrün, kahl, am Rande sehr häufig gewimpert. Nebenblätter lineal-lanzettlich.

Stengel bzw. Stamm: kahles, milchloses Kraut mit spindliger Wurzel, mit stumpfkantigem, 10—40 cm hohem, aufsteigendem oder ausgebreitetem Stengel, der sich gewöhnlich von den Keimblattachseln ab gegenständig verzweigt und an den Knoten verdickt ist.

Blüte: meist zweihäusig; die männlichen sitzen auf dünnen, fadenförmigen Stielen, die deutlich länger sind als das tragende Blatt, in entfernten bis zusammenfließenden Knäueln. Die weiblichen Blüten stehen einzeln oder zu zwei (drei) in den Blattachseln, sind fast sitzend oder bis 4 cm lang gestielt. Die Blüte hat drei Perianthblätter. Bei der männlichen sind sie breit eiförmig, zugespitzt, 1,5—2 mm lang, bei der weiblichen eiförmig, zugespitzt, gegen den Grund zusammengezogen. Die männliche Blüte enthält acht bis zwölf Staubblätter. Die Pflanze ist in der Regel zweihäusig, doch kommen gelegentlich abweichend gebaute Stücke vor. Sie gehört zu den „Explosivblütlern". Die männlichen Blüten werden in dem Augenblicke, in dem sich die Staubbeutel öffnen, mit ziemlicher Gewalt in einem Bogen vom Blütenstande fortgeschleudert und fallen erst in einiger Entfernung zu Boden. Gleichzeitig im Augenblicke des Loslösens der Blüte lassen sich kleine, gelbe Wolken von Pollenkörnern beobachten, die in die Luft hineingestoßen werden. Das Abschleudern ist an keine Tageszeit gebunden, erfolgt aber am lebhaftesten in den Morgenstunden. Blütezeit Juni bis Herbst.

Frucht bzw. Samen: Die Fruchtkapseln sind 2,5—3 mm lang mit spitzen, je ein langes Haar tragenden Höckern. Farbe des Perianths grünlich.

Vorkommen: Europa, Mittelmeerraum, in Nordamerika als Neophyt. Die Pflanze ist fast in ganz Europa verbreitet und geht nördlich bis Riga und Skandinavien, südlich bis zum südlichen Balkan. Das gesellig lebende Unkraut findet sich auf Schuttstellen, auf lehmigen Äckern, Gemüsebeeten und anderem Gartenland, in Weinbergen, an Zäunen und am Fuß schattiger Mauern sowie auf Ödland nahe den menschlichen Wohnungen, fehlt aber oft auf weiten Strecken. Ammoniakliebend und anthropophil.


Hinweise, Infos, Verwechslungsmöglichkeiten:
Giftig.

Geschmack: salzig bitter

Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)

Geschmack:
salzig bitter


Genussmittel, Nahrungsmittel:
Die Pflanze gilt als schwach giftig und kann u.U. zu Vergiftungen von Weidetieren führen.
Blätter: zu Gemüse

Medizinisch:
In der Antike und im Mittelalter bei Frauenleiden und Verdauungsproblemen verwendet. 
Die ganze Pflanze, am kräftigsten jedoch der Saft, wird weichmachend, purgativ und emetisch. Extern dient die Pflanze der Behandlung von Frauenbeschwerden, Augenproblemen und Ohrproblemen, von Warzen und Wunden.

In der Homöopathie dient sie der Behandlung von Rheuma, Wassersucht, Gallenblasenerkrankungen, Lebererkrankungen und Durchfall.

Aktivität:
Abführend; Brechreizend; Cyanogen; Entwässernd; Galle treibend; Giftig; Harntreibend und Entwässernd; Menstruationsfördernd; Schleimlösend; Speichelfluss erhöhend; Verringert Milchfluss; Wurmmittel;


Indikation:
Appetitlosigkeit; Arthrose; Ascariasis; Ausbleibende Menstruation; Bauchwassersucht; Blutandrang; Bronchitis; Darmentzündungen; Depression; Dermatosen; Ekzeme und Neurodermitis; Entzündungen; Erkältungen; Geschwülste; Gonorrhoe; Harnblasenentzündungen; Harnstrenge; Harte Krebsgeschwulste; Hepatose; Herzbeutelentzündung; Hypochondrie; Infektion; Katarrh; Krebs; Krätze; Leistenbeulen; Magenerkrankungen; Magersucht; Menstruationsbeschwerden; Rheumatismus; Schleimhautentzündungen; Sklerose; Sykose; Syphilis; Tumor; Venenentzündungen; Verbrennungen; Warzen; Wassereinlagerungen; Wassersucht; Wunden; Würmer; 


Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte :
Leicht giftig; Vergiftungen mit tödlichem Ausgang sind nur bei Tieren, besonders Weidetieren, bekannt. Kann zu Durchfall und überaktiver Blase führen. Auch Hepatose, Psychosen, Neurosen und Lähmungen sind möglich. Die enthaltenen Pyridonderivate können den Urin rot färben.


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Speisewert:

Medizinisch

2 Bild(er) für diese Pflanze

Mercurialis annua


© Gernot Hochmueller @ Vienna

Mercurialis annua


© Gernot Hochmueller @ Vienna

Abmessungen:

Pflanze Höhe : 25.00 ... 100.00 cm x

Frucht Größe:



Samen Größe:

Wuchsform

Krautige Pflanzen, Halbsträucher
Wasserpflanzen, Blätter schwimmend oder getaucht
Kletterpflanzen, Lianen
Milchsaft vorhanden
Stacheln an Stamm oder Blatt
Kladodien oder Phyllokladodien (verdickte, modifizierte Äste, Blattstiele)

Blütezeit

Blütezeit Juni - 06
Blütezeit Juli - 07
Blütezeit August - 08
Blütezeit September - 09
Blütezeit Oktober - 10

Pflanze Jährigkeit

Einjährig

Haare

Haare drüsig, warzig
Haare Sternzellig, auch 2-armig, verzweigt oder federig
Haare Sternzellig (nicht 2-armig, verzweigt oder federig)
Haare nicht Sternzellig, aber 2-armig oder t-förmig, aber nicht drüsig
Haare verzweigt
Haare federig, aber nicht drüsig
Haare schildförmig oder schuppig
Haare stechend

Blätter

Blätter gegenständig oder wirtelig (quirlig)
Blätter wechselständig (exkl. Zweizeilig bei Einkeimblättriten)
Blätter schildförmig
Blätter einfach, ungeteilt
Blätter mehrteilig, verzweigt, kompliziert
Blätter gefiedert (4 oder mehr Blätter)
Blätter 3-teilig
Blätter handförmig (4 oder mehr Teile)
Geadert, gefiedert oder kaum sichtbar in Blätter oder Teile geteilt
Aderung handförmig in Blätter oder Blatteile
Blattränder ohne Lappen, Zähne, Teile
Blätter oder Blatteile gelappt oder geteilt
Bltter oder Blatteile gezahnt, gesägt, gekerbt, usw.
Epidermid des Blattes papillös (nur Zweikeimblättrige)
Blätter mit durchsichtigen oder drüsigen Punkten oder Linien
Nebenblätter fehlen
Nebenblätter vorhanden (auch, wenn nur noch Narben zu sehen sind)

Blütenstand

Blüte einzeln
Blütenstand eine Rispe, einfach und monopodial
Blütenstand eine Spitze, einfach und monopodial
Blütenstand ein Büschel, einfach und monopodial
Blütenstand ein Kopf, einfach und monopodial
Blütenstand einfach und sympodial (Zyme, Wickel, Verzweigt)
Blütenstand verbunden, sympodial oder monopodial (Rispe, Thyrsos etc.)

Blüten

unisexual
actinomorph bzw. Sternförmig, Radialsymetrisch, Radförmig usw.
zygomorph, dorsiventral oder monosymmetrisch oder unregelmässig
Blütenboden klein, (oberständiger Fruchtknoten)
Blütenboden vergrössert, ganz oder teilweise frei vom Fruchtknoten
Blütenboden vergrössert, konisch oder kalbkugelförmig (oberständiger Fruchtknoten)
Staubgefässe vorhanden (Ringförmig oder Drüsen)
Keine Staubgefässe
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 0
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 1
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 2
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 3
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 4
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 5
Blütenhülle (Perianth) Segmente: 6
Blütenhülle (Perianth) Segmente:> 6
Blütenhülle besteht aus ähnlichen Segmenten
Blütenhülle von Kelch und Krone
Kelchblätter 0 (inkl. 1 becherartiger Kelch ohne Lappen)
Kelchblätter 1
Kelchblätter 2
Kelchblätter 3
Kelchblätter 4
Kelchblätter 5
Kelchblätter mehr als 5
Kelchblätter untereinander frei
Kelchblätter verwachsen (mindestens 2)
Kelchblätter schuppig oder verzerrt
Kelchblätter röhrig oder zusammengelegt
Blütenblätter 0 (inkl. Einem becherartigen Blütenkrone ohne Blätter)
Blütenblätter 1
Blütenblätter 2
Blütenblätter 3
Blütenblätter 4
Blütenblätter 5
Blütenblätter 6
Blütenblätter 7
Blütenblätter 8
Blütenblätter 9
Blütenblätter 10
Blütenblätter mehr als 10
Blütenblätter alle frei voneinander
Blütenblätter verwachsen (mindestens 2)
Blütenblätter schuppig
Blütenblätter verzerrten
Blütenblätter hüllig oder becherig
Staubbeutel 1, fruchtbar
Staubbeutel 2, fruchtbar
Staubbeutel 3, fruchtbar
Staubbeutel 4, fruchtbar
Staubbeutel 5, fruchtbar
Staubbeutel 6, fruchtbar
Staubbeutel 7, fruchtbar
Staubbeutel 8, fruchtbar
Staubbeutel 9, fruchtbar
Staubbeutel 10, fruchtbar
Staubbeutel mehr als 10, fruchtbar
Anzahl Staubblätter = Anzahl Blütenblätter oder verschieden von Kelchblätter
Blüte obidiplostemonous, doppelt so viel Staubblätter als Blütenblätter
Staubbeutel an der Basis fixiert
Staubbeutel nach Innen gerichtet
Staubbeutel nach Aussen gerichtet
Staubbeutel länsschlitzig öffnend
Staubbeutel durch die Spitze öffnend
Staubblätter frei von Krone
Staubfäden nicht verwachsen
Staubfäden verwachsen - EIn Rohr oder ein Bündel
Sterile Staubblätter vorhanden (nur bei männlichen oder pferfekten Blüten)
Gymnophore ?(Aufnahmeverlängerungen wie bei Kapernblüte)
Stiele fehlend, Narben direkt aufsitzend
Mehr als 1 Stiel, frei (Fruchtblätter verwachsen)
Stiel 1, oder: Stiele mehr oder weniger verwachsen (Fruchtblätter frei oder verwachsen)
Fruchtblatt 1
Fruchtblätter 2 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 3 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter 4 (frei oder vereinigt)
Fruchtblätter mehr als 5 (frei oder vereinigt)
Fruchknoten 1-kammerig
Fruchknoten 2-kammerig
Fruchknoten 3-kammerig
Fruchknoten 4-kammerig
Fruchknoten mehr als 5-kammerig
1 Samen pro Fruchtkammer
2 Samen pro Fruchtkammer
Samenanlagen zentral, Fruchtblätter verwachsen
Samenanlagen mittig befestigt, oder bauchseits, wenn Fruchtblätter frei oder 1 Fruchtblatt
Samenanlagen an der Spitze des Fruchtknotens befestigt

Früchte

Frucht ist eine Kapsel (inkl. Hülse, Schote, Balgen)
Frucht ist eine Nuss (inkl. Schließfrucht, Spaltfrucht usw.)
Frucht ist fleischig (Beeren, Steinfrüchte, Kernobst)
Frucht hat 1 Samen
Frucht hat 2 Samen
Frucht hat mehr als 2 Samen
Frucht mit Flügeln
Frucht mit rückgebogenen Stacheln, hakenförmige oder widerhakenförmige Haare
Frucht mit Stacheln und Haken
Samenmantel oder mantelähnliche Organe vorhanden
Keim gerade
Samen mit Nährgewebe

Verbreitung

Afrika
Asien
Europa
Nordamerika