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Krotonölbaum - Croton tiglium L.
Englisch: purging croton
China: 剛子 gāngzi, 巴仁 bārén, 巴豆 bādoh, 猛子仁 mĕngzirénf 江子 jiāngzif, 老陽子 lăoyángzi, 金線巴豆 jīnxiànbādbu, 雙眼龍 shuāngyănláng
Russisch: кротоновое дерево слабительное, кротон слабительный

© irene2021
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Synonyme dt.:
Krotonölbaum
Purgier-Kroton
Purgierkroton
Tiglibaum
Synonyme :
Alchornea vaniotii H.Lév.
Croton acutus Thunb.
Croton acutus Thunb. ex Murray
Croton arboreus Shecut
Croton birmanicus Müll.Arg.
Croton camaza Perr.
Croton himalaicus D.G.Long
Croton jamalgota Buch.-Ham.
Croton muricatus Blanco
Croton officinalis (Klotzsch) Alston
Croton pavana Buch.-Ham.
Croton tiglium var. globosus J.J.Sm.
Croton tiglium var. tiglium
Croton tiglium var. xiaopadou Y.T.Chang & S.Z.Huang
Croton xiaopadou H.S.Kiu
Halecus verus Raf.
Kurkas tiglium (L.) Raf.
Oxydectes birmanica (Müll.Arg.) Kuntze
Oxydectes blancoana Kuntze
Oxydectes pavana (Buch.-Ham.) Kuntze
Oxydectes tiglium (L.) Kuntze
Tiglium cumingii Klotzsch
Tiglium lanceolatum Klotzsch
Tiglium officinale Klotzsch
Tiglium pubescens Klotzsch
Tiglium subincanum Klotzsch
Blatt: Die eilänglichen oder eiförmig-elliptischen Blätter werden 8—12 cm lang und 3—7 cm breit. Sie haben dünne, etwa 10 cm lange Stiele und am Rande kleine, entfernt stehende Sägezähne. Die Blattspreite ist (oberseits weniger) mit kleinen Sternhaaren besetzt.
Stengel bzw. Stamm: kleiner Baum von 4—6 m Höhe, kommt aber auch vielfach strauchartig vor.
Blüte: Die kleinen, weißen Blüten bilden endständige, aufrechte Trauben, und zwar stehen die männlichen Blüten am oberen Ende, während die um das Zwei- bis Dreifache zahlreicheren weiblichen Blüten unten stehen.
Frucht bzw. Samen: Die Frucht ist verkehrt-eiförmig, stumpf dreiseitig, außen gelblich, innen bräunlich gefärbt. Die oval-länglichen Samen sind auf der einen Seite abgeflacht, auf der anderen gewölbt und bei der Reife schwärzlich glänzend, sie sind 8—12 mm lang, 7—9 mm breit und sehr giftig.
Vorkommen: Heimat: Indien Blütezeit ist fast das ganze Jahr.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Er wird gern als Schattenspender und zur Bildung von Hecken benutzt. Die Samen wurden zuerst im 13. Jahrhundert von den Arabern angewendet. Die Anwendung der Samen ließ dann sehr nach, bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts das aus ihnen gewonnene Öl größere Verbreitung in Europa fand. Bekannt war die folgende Anwendungsart: eine Zitrone oder Pomeranze wurde einige Wochen in das Öl getaucht und dann mit gelbem Sandel bestreut. Schon der Geruch dieser Frucht soll als starkes Purgativ gewirkt haben! — Die Wurzel wird auf Amboina gegen Wassersucht benutzt. Die Blätter, welche auch eine abführende Wirkung besitzen sollen, werden in ihrer Heimat gegen den Schlangenbiss gebraucht. Der Samen und das Holz dienen in Indien als Fischbetäubungsmittel.
Medizinisch:
Samen und Samenkerne enthalten Beta-Sitosterol und hochaktive, tumorstärkende Verbindungen.
Das Krotonöl enthält Phorbolmyristat, Decanoat-Derivate, kurzkettige Phorbolester, Crotosäure, Tiglinsäure, Methyl-Crotonsäure, Crotonal, Fettsäuren, Fettsäurefettöl, Sisoquanosin, Phorbol, Isophorbol, Deoxyphorbol, Crotophorbolon, Tiglophorbol A, Tiglophorbol B, toxische Proteine Croton-Globulin, Croton-Albumin, Saccharose, Glykoside Crotoloside.
In Studien wirkte es insektizid, antileukämisch, antitumor.
Die wichtigste aktive Komponente im Krotonöl ist Tetradecanoylphorbolacetat (TPA), welches reizend und entzündungshemmend wirkt. In Tierversuchen mit Mäusen wird es oft mit anderen Komponenten zusammen als Tumorpromoter auf der Haut verwendet. Es gibt Studien, dass bestimmte Konzentrationen des TPA bei soliden Tumoren das Wachstum hemmen können und die Apoptose differenziert stimulieren können, so dass es zu positiven Wirkungen bei Melanom, Prostatakrebs, Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs kommt.
In der Ayurveda wird die Pflanze unter den Namen Jepalah und Dantibijah verwendet.
Die Wurzel wird in der regionalen Volksmedizin bei Wassersucht, Bleivergiftung, Hirnblutungen, Krämpfen, Stauungen, Apoplexie, Darmverschlüssen, Gicht, Rheuma, Arthritis, Verschlusshaken, Manie, chronischer Kehlkopfentzündung, Bronchitis und zur Stärkung der Manneskraft, verwendet.
Die Samen werden als drastisch wirkendes Abführmittel und bei Schlaganfall, Wahnsinn und Krämpfen sowie bei hohem Blutdruck verwendet. Das Öl aus den Samen wird gegen Lähmungen und schmerzhaften Erkrankungen der Gelenke und Gliedmaßen verwendet. Es wird auch als Abführmittel, bei Blähungen und Unterleibserkrankungen, psychischen Problemen, Fieber und Entzündungen genutzt.
Das Öl wird auch in der Homöopathie gegen Infektionskrankheiten und Hauterkrankungen eingesetzt.
In der Ayurveda wird die Pflanze unter dem Namen Jayapala verwendet.
Aktivität:
Abführend; Abtreibend; Brechreizend; Cocarcinogen; Fischgift; Gegen Blähungen; Gewebezerstörend; Hautreizend; Insektizid; Kräftigend, Stärkend; Menstruationsfördernd; Reizerregend; Schweißtreibend;
Indikation:
Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Bisse; Bronchitis; Brustknoten; Darmentzündungen; Dermatosen; Schmerzen; Ekzeme und Neurodermitis; Entzündungen; Fieber; Gallenblasenentzündung; Gehirnentzündung; Geisteskrankheit; Halsschmerzen; Kolik; Kopfkrebs ; Krebs; Magenerkrankungen; Malaria; Schlangenbisse; Schmerzen; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Venenentzündungen; Verstopfung; Würmer; Zuckungen; Ödeme;
Dosierung:
Nur historisch bzw. aus der Volksmedizin.
100 mg Öl als Einzeldosis, bis 300 mg/Tag;
oder 4–8 Samen.
In der Homöopathie:
2-stündlich 0,0002 g Samen
In der indischen Volksmedizin:
6-12 mg Samenpulver
0,5-1 Tropfen Samenöl.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Die Nutzung ist unbedingt zu meiden!
1-2 Tropfen sind giftig, was zu Verbrennungen im Mund, Schwindel, Schmerzen beim Stuhlgang, Benommenheit, Erbrechen und schließlich zum Zusammenbruch führen kann.
20 Tropfen sind tödlich!