Unsere Facebook-Gruppe: Heilpflanzen als Medizin
Gemeiner Efeu - Hedera helix L.
Französisch: Lierre commun, lierre des poetes, lierre grimpant
Englisch: Bind Wood, bindwood, Blacke yuy, Black yew, Borostyán, Brsljan (Serbian), Common ivy, Edera comune, Efeu, English ivy, English poison ivy, European Ivy, Garland Ivy, Iederă, Ivy, Murgröna, Nature’s Fence, Tree of heaven, woodbind, Yuy, پاپیتال
Italienisch: Edera, elleta
Russisch: плющ обыкновенный
China: 木駕 mùniăo

Synonyme dt.:
Baum-Efeu
Baumefeu
Baumtod
Ebich
Efeu
Epheu
Eppich
Eppig
Gemeiner Efeu
Gewöhnlicher Efeu
Himalaya-Efeu
Immergrüner Efeu
Mauerewig
Mauerranke
Rankenefeu
Totenranke
Synonyme :
Hedera aurantiaca subsp. fructu-rubro Carrière
Hedera communis Gray
Hedera digitata G.Nicholson
Hedera donerailensis K.Koch
Hedera helix subsp. vulgaris DC.
Hedera helix var. aurantica Hibberd
Hedera helix var. crenata Hibberd
Hedera helix var. palmatoaurea Lawr.
Hedera helix var. vulgaris DC.
Hedera marginata G.Nicholson
Hedera poetarum Bertol.
Hedera poetica Salisb.
Blatt: Die Blätter der nichtblühenden Sprosse sind drei- bis fünfeckig gelappt, dieder blühenden Sprosse aber sind ei-rautenförmig bis lanzettlich.
Stengel bzw. Stamm: kriechendes oder kletterndes Holzgewächs. Der Efeu ist unser einziger einheimischer „Wurzelkletterer", bei dessen Wurzeln es zu einer Arbeitsteilung in Nährwurzeln und Haftwurzeln gekommen ist. Er ist also kein Schmarotzer.
Blüte: Seine in traubiger Anordnung stehenden Blütendolden erscheinen erstmalig im September des achten bis zehnten Jahres. Der kleine weißfilzige fünfzähnige Kelch ist mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die fünf Kronenblätter sind blaßgelb und stehen abwechselnd mit den fünf Staubgefäßen.
Frucht bzw. Samen: Die Früchte reifen erst im Frühjahr des nächsten Jahres und stellen erbsengroße schwarze Beeren dar.
Vorkommen: Europa, Nordafrika, als Neophyt fast weltweit verbreitet.
Die immergrüne Schattenpflanze liebt Kalkboden und warmes, Klima, meidet jedoch Torf und ist häufig in steinigen Mischwäldern als Begleiter der Buche und Eiche anzutreffen.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Schon im klassischen Altertume spielten Efeukränze und -blätter eine kultische Rolle und wurden häufig zu ornamentalen Darstellungen benützt. Im alten Ägypten galt der Efeu der Osiris und bei den Griechen dem Dionysos oder Bacchus heilig. Es war Gewohnheit, die Statuen des Bacchus mit Efeu zu schmücken, und dieser erregte daher bacchische Ausgelassenheit. Noch heute ist der Efeu das Symbol der Geselligkeit, Heiterkeit und Freundschaft. Volksmedizin:
Medizinisch:
iegen, die die Blätter des Efeus fressen, sollen besonders viel Milch geben. Das ausfließende Harz (Gummiresina hederae) fand als Räuchermittel, Enthaarungsmittel und als Plombiermasse der Zähne Verwendung. Es gilt auch als Aphrodisiakum. Ein Dekokt aus den Blättern wird im Volke bei Lungentuberkulose getrunken, der Extrakt wird auf Geschwüre aufgelegt, die giftigen Beeren gelten auch als Diaphoretikum und Antipyretikum. Auch als Abtreibungsmittel und Verhütungsmittel war die Pflanze in Gebrauch, galt aber in niedrigen Dosen als gutes Mittel bei Krampfhusten, Reizhusten und Bronchialkrämpfen.
Die Blätter werden bei Katharen der Luftwege, entzündlichen Bronchienerkrankungen, Husten und Verschleimung der Bronchien und Lunge verwendet. Bei Rachitis, Leberleiden, Gallenleiden, Milzleiden, Ikterus, Cholelitiasis, Gicht, Rheuma, Podagra, Skrofulose, Zahnschmerzen, Wurzelhautentzündung, Nasenpolypen, Favus, Skabies, Hühneraugen, Warzen, Schwielen, Brandwunden, eiternden Wunden.
Inhaltsstoffe der Blätter sind Triterpensaponine (Hederasaponin C, Hederacosid C), Flavonolglykosie (Rutin, Kaempferol-3-Rutinosid), Polyine (Falcarinon, Falcarinol), Sterole (Sitosterol, Scopolin), Derivate der Kaffeesäure, ätherisches Öl.
Verwendung findet Efeu in der modernen Medizin bei Atemwegserkrankungen als Sektretolytikum und Antispasmodikum, bei Bronchitis, Katarrh.
Aktivität:
Abführend; Allergieerreger; Amöbenzerstörend; Anregend und Wachmacher; Anti-Exsudativ; Anti-Krebs; Anti-Leishmaniose; Anti-Trichomonaden; Antibakteriell; Antimelanomisch; Antiseptisch; Aphrodisiakum; Beruhigend; Betäubend; Blutgefäßverengend; Brechreizend; Empfängnisverhütend; Entlausungsmittel; Fiebersenkend; Fliegen vertreibend; Fungizid; Gefäßerweiternd; Hämolytisch; Krampflindernd; Menstruationsfördernd; Mundfäule; Parasiten abtötend; Protisten verringernd; Reizerregend; Schleimlösend, Hustenlöser; Schleimlösend; Schmerzlindernd; Schweißtreibend; Steinauflösend; Weichtiertötend; Wurmmittel; Zellschädigend; Zusammenziehend;
Indikation:
Amöben; Arthrose; Ausbleibende Menstruation; Ausfluss; Bakterien; Bauchschmerzen oder Leibschmerzen; Bluthochdruck; Bluthusten; Blutsturz; Bronchitis; Brustkrebs; Cellulitis; Dermatosen; Schmerzen; Entgiftung; Entzündungen; Fettleber Fluke; Fieber; Gallenblasenentzündung; Gebärmutterkrebs; Gelbsucht; Gewebeverhärtung; Gicht; Halsdrüsengeschwulst; Hepatose; Husten; Hühneraugen; Infektion; Katarrh; Keuchhusten; Knochenkallus; Kopfgrind; Kopfschmerzen; Krebs; Krämpfe; Krätze; Leishmaniose; Lymphdrüsenkrebs; Läuse; Malaria; Melanom; Menstruationsbeschwerden; Mundfäule; Muskelschwielen; Nasenkatarrh; Nasenkrebs; Nervenschmerzen; Nervosität und Unruhe; Parasiten; Pilze; Pilzinfektionen; Polypen; Rachitis; Rheumatismus; Ruhr; Schlafstörungen; Schleimhautentzündungen; Schmerzen; Sklerose; Sonnenbrand; Splenose; Steine; Sucht; Talgzysten; Tuberkulose; Venenentzündung; Verstopfung; Verstärkte Regelblutungen; Warzen; Wasserkopf; Wunden; Würmer; Zahnschmerzen;
Dosierung:
1 g Blätter als kalter Auszug täglich
3 x täglich 0,025g Frischpflanze
0,5 g/Tasse Tee 1–3 ×/Tag;
0,3 g Blätter/Tag;
0,5 Teelöffel (1 g) gemahlene Blätter;
1 Teelöffel Kraut/0,25 Tasse Wasser, 10 min ziehen lassen, 1–3 ×/Tag.
In der Homöopathie: dil. D 1.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Die ganze Pflanze ist giftig!
Inhaltsstoffe sind z.B.: Hederin, das zu Hederasaponin umgebildet wird und Falcarinol. Vergiftungserscheinungen sind Rachenbrennen, Durchfall und Erbrechen, Kopfschmerzen, Krämpfe und erhöhter Puls. Schon nach zwei Beeren, innerlich genommen, kann es zu Vergiftungen kommen. Nach großen Mengen kann es zu Schock und Tod durch Atemlähmung kommen. Extrakte sind hautreizend.