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Taumel-Lolch - Lolium temulentum L.
Englisch: Bearded darnel, bearded ryegrass, Beardless darnel rye grass, Beardless darnel ryegrass, Bragge, Cheat, Cokyll, Darnel, Darnel drake, Dar nel grass, darnel ruе grass, Darnel rye grass, Darnel Ryegrass, Dragge, Drake, Drake darnel, Drank, Dravick, Drawke, Droke, Drunk, Drunken darnel, Eaver, Ivory, Ivray, Lover’s-steps, Neele, Nelle, Poison darnel, Posison-darnel, Ray, Ray-grass, Ray grass, Riely, Sturdy, Sturdy ryle, Tare, Tares
Französisch: Ivraie, Jvraie, ivraie enivrante
Russisch: плевел опьяняющий
China: 毒麥 dumài

© Aidan Campos
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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Synonyme dt.:
Artengruppe Taumel-Lolch
Betäubender Lolch
Droonkart
Drümmel
Giftstroh
Haferschwindel
Hennentöter
Lolch
Rauschgras
Schlafweizen
Schwindelhafer
Schwindelkorn
Schwindelweizen
Taubkorn
Taubkraut
Taumel-Lolch
Taumel-Raygras
Taumellolch
Teufelskraut
Tobgerste
Tobkraut
Tollgerste
Tollkorn
Tolltrespe
Tresop
Töberich
Synonyme :
Bromus temulentus Bernh.
Craepalia temulenta (L.) Schrank
Festuca temulenta (L.) J.P.Sm. & Columbus
Loliola pratensis Dubois
Lolium aegyptiacum Bellardi ex Rouville
Lolium album Steud.
Lolium annuum L.
Lolium annuum Lam.
Lolium arvense With.
Lolium arvense var. geniculatum Dumort.
Lolium arvense var. hostii Dumort.
Lolium arvense var. liniforme Dumort.
Lolium arvense var. major Hagenb.
Lolium arvense var. majus Fr.
Lolium arvense var. minor Desm.
Lolium arvense var. minus Gaudin
Lolium arvense var. muticum Pauquy
Lolium arvense var. speciosum Gaudin
Lolium asperum Roth ex Kunth
Lolium berteronianum Steud.
Lolium cuneatum Nevski
Lolium cuneatum Nevski ex Malzev
Lolium decipiens Dumort.
Lolium giganteum Roem. & Schult.
Lolium gracile (Dumort.) B.D.Jacks.
Lolium gracile (Dumort.) Dumort.
Lolium gracile (Dumort.) Tinant
Lolium gracile Dumort.
Lolium gracile Hegetschw.
Lolium gussonei Nyman
Lolium infelix Rouville
Lolium linicola A.Braun
Lolium longiglume St.-Lag.
Lolium lucidum Dumort.
Lolium maximum Guss.
Lolium maximum Willd.
Lolium multiflorum Clairv.
Lolium pseudolinicola Gennari
Lolium remotum f. asperum Anghel & Beldie
Lolium robustum Rchb.
Lolium speciosum Steven ex M.Bieb.
Lolium speciosum f. scabrum Koch
Lolium speciosum var. scabrum W.D.J.Koch
Lolium temulentum f. arvense (With.) Junge
Lolium temulentum f. laeve Junge
Lolium temulentum f. leve Pamp.
Lolium temulentum f. macrochaeton (A.Braun) Junge
Lolium temulentum f. muticum (Boiss.) Rech.f.
Lolium temulentum f. temulentum
Lolium temulentum subsp. arvense (With.) Tzvelev
Lolium temulentum subsp. cuneatum (Nevski) Tzvelev
Lolium temulentum subsp. gracile Dumort.
Lolium temulentum subsp. gussonei (Parl.) Arcang.
Lolium temulentum subsp. gussonei Nyman
Lolium temulentum subsp. robustum (Rchb.) Berher
Lolium temulentum subsp. speciosum (Steven ex M.Bieb.) Arcang.
Lolium temulentum subsp. temulentum
Lolium temulentum var. agricolum Neuman
Lolium temulentum var. album Huds.
Lolium temulentum var. album Huds. ex Asch.
Lolium temulentum var. aristatum Stokes
Lolium temulentum var. arvense (With.) Bab.
Lolium temulentum var. arvense (With.) Lilj.
Lolium temulentum var. brevisetum Bouvier
Lolium temulentum var. decipiens (Dumort.) T.Durand
Lolium temulentum var. dissitum Mutel
Lolium temulentum var. laeve Peterm.
Lolium temulentum var. laevigatum Mutel
Lolium temulentum var. leptochaeton A.Braun
Lolium temulentum var. longisetum Bouvier
Lolium temulentum var. macrochaeton A.Braun
Lolium temulentum var. maximum (Willd.) Steud. & Hochst.
Lolium temulentum var. muticum Boiss.
Lolium temulentum var. muticum Chevall.
Lolium temulentum var. muticum Coss. & Germ.
Lolium temulentum var. muticum Noulet
Lolium temulentum var. muticum Retz.
Lolium temulentum var. robustissimum Mutel
Lolium temulentum var. robustum (Rchb.) Mutel
Lolium temulentum var. scabrum Babey
Lolium temulentum var. semiglabrum Litv.
Lolium temulentum var. speciosum (Steven ex M.Bieb.) Griseb.
Lolium temulentum var. speciosum (Steven ex M.Bieb.) Koch
Lolium temulentum var. speciosum (Steven) Griseb.
Lolium temulentum var. speciosum Guépin
Lolium temulentum var. subbivalve St.-Amans
Lolium temulentum var. submuticum G.Mey.
Lolium temulentum var. submuticum Stokes
Lolium temulentum var. temulentum
Lolium triticoides Janka
Blatt: Blätter breit - bandförmig, rückwärts scharfrandig.
Stengel bzw. Stamm: Graspflanze, Halm blassgrün mit schwach-bläulichem Anfluge, steif-aufrecht, 30 bis 100 cm hoch, samt den Blattscheiden rauh. Der dicke steife Stengel endet in einer lockeren, bis über 20 cm langen Ähre.
Blüte: Nur das oberste, endständige Ährchen hat 2 Hüllspelzen; die anderen Ährchen besitzen nur eine , der gemeinschaftlichen Axe abgewendete Spelze. Deckspelze unten knorpelig, schmäler als die Vorspelze. Hüllspelze länger als das Ahrchen, meist begrannt. Ähren bis 30 cm laug, mit weUiger Spindel. Ahrchen 5- bis 7 blutig, länglich, bei der Fruchtreife elliptisch. Blütezeit Juni, Juli.
Vorkommen: Heimat ursprünglich Mittelmeer-Region. Auf feuchten Äckern, an Wegrändern, auf Ödland, unter dem Getreide: nicht selten, mancherorts häufig. Sie ist über die ganze Erde verbreitet.
Hinweise, Infos, Verwechslungsmöglichkeiten:
Die Früchte sind oft durch den Pilz Pilz Neotyphodium coenophialum, einem Verwandten des Mutterkorns, giftig.
Weitere Informationen, Nutzen: (Wichtiger Hinweis!)
Der Taumellolch trat zuweilen (besonders in nassen Jahren) in Getreidefeldern plötzlich in grosser Zahl als lästiges Unkraut verheerend auf. Die Samen wurden schon seit ältesten Zeiten für narkotisch-giftig gehalten. In der Tat gehören dieselben zu den gefährlichsten der giftigen Gräsersamen und verschiedene Krankheiten, die in Teuerungsjahren bei grosser Nässe auftraten, wurden auf die Anwesenheit von Taumellolchsamen zurückgeführt. Nicht selten traten dieselben als Verunreinigungen im Getreide und Brotmehl auf. Sie enthalten ein sirupartiges Alkaloid, Norlolin, welches beim Menschen Kopfschmerz, Schwindel, Taumeln, Schlafsucht, Verwirrung der Sinnesgebiete, Erbrechen, Harndrang, Zittern der Extremitäten, Trübung des Sehvermögens etc. verursacht. Zuweilen sollen die Samen auch absichtlich unter die Gerste gemischt worden sein, um damit das Bier betäubend zu machen. Im Getreide kann die Beimischung von Taumellolch durch Weingeist nachgewiesen werden (das Mehl wird dann grünlich und bekommt einen widerlichen, zusammenziehenden Geschmack). Regelmässig wächst in den Samen (unter der Samenhülle) der Pilz Neotyphodium coenophialum. Interessant ist es, dass der Pilz auch in Samen aus den altägyptischen Königsgräbern, die aus der Zeit der 5. Dynastie um 2500 vor Chr. stammen, sich hat nachweisen lassen. Aber auch die medizinische Verwendung des Lolches war frühzeitig bekannt. Dioskurides schreibt:
„Der Taumellolch, einige nennen ihn Thyaros, welcher zwischen dem Weizen wächst, hat, wenn er gemahlen ist, die Kraft, fressende, eiternde und krebsartige Geschwülste rings herum einzureißen, wenn er mit Salz und Rettich aufgelegt wird. Wilde Flechten und Aussatz heilt er mit Essig und natürlichem Schwefel. Mit Taubenmist und Leinsamen in Wein gekocht, öffnet er Mandeln und reißt schwer reifende Geschwüre auf. Mit Honigmet sowohl getrunken, als auch ungeschlagen, hilft er denen, die an Ischias leiden. Mit Mehl aber oder Myrrhe, Safran oder Weihrauch geräuchert ist er der Empfängnis behülflich."
Medizinisch:
Die medizinische Verwendung des Lolches war frühzeitig bekannt. Dioskurides schreibt:
Der Taumellolch, einige nennen ihn Thyaros, welcher zwischen dem Weizen wächst, hat, wenn er gemahlen ist, die Kraft, fressende, eiternde und krebsartige Geschwülste rings herum einzureißen, wenn er mit Salz und Rettich aufgelegt wird. Wilde Flechten und Aussatz heilt er mit Essig und natürlichem Schwefel. Mit Taubenmist und Leinsamen in Wein gekocht, öffnet er Mandeln und reißt schwer reifende Geschwüre auf. Mit Honigmet sowohl getrunken, als auch umgeschlagen, hilft er denen, die an Ischias leiden. Mit Mehl aber oder Myrrhe, Safran oder Weihrauch geräuchert ist er der Empfängnis behülflich.
Indikation:
Arthrose; Aussatz; Blutungen; Brüche; Darmentzündungen; Dermatosen; Schmerzen; Ekzeme und Neurodermitis; Feigwarzen; Gebärmutterentzündung; Gebärmutterkrebs; Gewebeverhärtung; Harnstrenge; Harte Krebsgeschwulste; Hepatose; Inkontinenz; Ischias; Kniekrebs; Knochenhautentzündung; Kolik; Kopfschmerzen; Krebs; Krämpfe; Körner; Leberkrebs; Lichen; Lähmungen; Magenerkrankungen; Menopause; Migräne; Milzkrebs; Nasenbluten; Nervenschmerzen; Polyuria; Rheumatismus; Schlafstörungen; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; Splenose; Talgzysten; Tenesmus; Tremor; Tumor; Wundbrand; Zahnschmerzen;
Dosierung:
Nicht benutzen.
Nur in homöopathischen Dosierungen.
3 x täglich 0,002 g Samen
In der Homöopathie; dil. D 3-4.
Gegenindikation, Nebenwirkungen und Seiteneffekte:
Kann giftig wirken. Kann Kolik, Verwirrung, Krämpfe, Delirium, Durchfall, Magen-Darm-Entzündung, Kopfschmerzen, Lähmungen, Schläfrigkeit, Sprachstörungen, Tinnitus, Schwindel, Sehstörungen oder auch den Tod durch Atemversagen auslösen.
Wird bzw. wurde von den Indianern in Amerika verwendet.